Frau durch Stichflamme schwer verletzt

Nach 23 Uhr riefen Anwohner der Söderblomstraße (Stadteil Sündersbühl) am 5.9.2020 die Feuerwehr um Hilfe, da sie aus einem Fenster eines Mehrfamilienhauses Flammen und Rauch sahen.

Die Nachbarn bildeten eine Hinweiskette: An jeder Kreuzung stand ein Nachbar und wies die Feuerwehr ein. So konnte bei der Anfahrt des Löschzuges der Feuerwache 1 wertvolle Zeit gewonnen werden.

Allerdings wurden die Drehleiter und die beiden Löschfahrzeuge durch Falschparker aufgehalten. Zwei PKW und ein Anhänger wurden in der Ossietzkystraße so abgestellt, dass die Großfahrzeuge nur millimeterweise durchfahren konnten. Die Polizei ahndet die Falschparker.

Als die ersten Einsatzkräfte im 4. Obergeschoß eintrafen, war der eigentliche Brand von einem herbeigeeilten Nachbarn, der als erster die Schreie aus der Wohnung hörte,  bereits gelöscht.

Allerdings wurde eine Frau durch eine Stichflamme verletzt. Sie wurde von Feuerwehrsanitätern, einer Rettungswagenbesatzung und einem Notarzt versorgt und in ein Krankenhaus gefahren.

Der Nachbar erlitt eine leichte Rauchvergiftung.

Brandursache war eine Fetteruption in der Küche.

Beim Kochen geriet Fett in einem Topf in Brand. Die Frau versuchte mit Wasser die Flammen zu löschen. Dabei entstand eine Stichflamme, die die Frau im Gesicht und am Oberkörper verletzte.

Sie hatte dennoch sehr viel Glück. Die bei einer Fetteruption entstehende Stichflamme ist normalerweise mehrere Meter hoch und führt oft zu sehr schweren Verbrennungen am gesamten Oberkörper.

In diesem Fall war die Stichflamme offenbar kleiner, der nachfolgende Brand in der Küchenzeile konnte schnell gelöscht werden.

Der genaue Brandhergang und die Schadenshöhe wird von der Kriminalpolizei noch ermittelt.

Hinweis (kann man nicht oft genug sagen!)

Wichtig: Brennendes Fett oder Öl darf niemals mit Wasser gelöscht werden! (Fachbegriff: Fetteruption) Durch die hohen Temperaturen entsteht beim Löschen mit Wasser eine große Stichflamme, die sich über den gesamten Raum verbreitet. Alle Personen die sich darin aufhalten, erleiden oft schwere Verbrennungen.

Quelle: Feuerwehr Nürnberg, gezeichnet Horst Gillmeier