Dreitägiger Kongress der vfdb in Bremen mit mehr als 50 Vorträgen

Verleihung des Excellence Award und Vergabe des Gütesiegels Safety made in Germany

Die Jahresfachtagung 2017 der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) in Bremen (21. bis 24. Mai 2017) wird für den Bereich der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr neue Zeichen setzen. „Das hochkarätige Vortragsprogramm mit mehr als 50 Vorträgen wird thematisch noch vielseitiger und umfangreicher sein, als in den Vorjahren. Die parallel stattfindende Fachausstellung ist diesmal noch größer und noch informativer“, sagt vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner gut einen Monat vor dem Ereignis, zu dem sich viele hundert Experten aus Deutschland und den Nachbarländern angemeldet haben. In diesem Jahr werden Kongress und Ausstellung verstärkt vom Thema Digitalisierung geprägt sein.

Zu den zahlreichen Höhepunkten während der dreitägigen Veranstaltung werden auch in diesem Jahr die Verleihung des Excellence Awards sowie die Vergabe des Qualitätssiegels SMG – Safety made in Germany – gehören. Der von der vfdb-nahen Stiftung SafeInno vergebene Excellence Award gehört zu den höchsten Auszeichnungen in Deutschland für herausragende wissenschaftliche Leistungen zu Themen des Brandschutzes und der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr.

National und darüber hinaus auch international als Nachweis für exzellente Qualität in Wissenschaft, Technik und Service anerkannt ist das Markenzeichen SMG. Es wird nur für Produkte und Leistungen vergeben, die den hohen Ansprüchen und Standards der Anwender in der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr in Deutschland gerecht werden.

Als eine der herausragenden Aufgaben der vfdb bezeichnet Dirk Aschenbrenner die Förderung des Dialogs zwischen Forschung und Entwicklung, Herstellern und Anwendern. „Bereits zum 64. Mal bildet die Jahresfachtagung der vfdb den idealen Rahmen, um Impulse für notwendige Entwicklungen und Innovationen anzustoßen.“ Deshalb sei es wichtiges Ziel des Kongresses, den aktuellen Stand von Wissenschaft, Technik und Gefahrenabwehr zu vermitteln sowie ein lebhaftes Netzwerk zwischen den Akteuren der genannten Bereiche aus- und aufzubauen.

Erfahrungen aus Anschlägen

Gleich zum Auftakt des Kongressprogramms stehen Themen auf der Tagesordnung, deren Aktualität gerade in den vergangenen Wochen und Monaten erneut in den Blickpunkt gerückt sind: Unter dem Titel „Herausforderungen bei neuen Bedrohungen – Was bedeutet das für Feuerwehr, Polizei und Stadt?“ wird über die Erfahrungen aus den Anschlägen von Paris, dem Amoklauf in München und dem Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt berichtet und anschließend diskutiert. In Fachsitzungen geht es am Nachmittag unter anderem um „Bremer Themen“. Dazu gehören die Seenotrettung sowie die zuverlässige Branderkennung der Zukunft. Eine der Thesen dazu: Die Einführung von Gassensoren in der Brandmeldetechnik stellt eine naheliegende und sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Branderkennungstechnologien dar.

Die Auswirkungen des Reaktorunglücks von Fukushima sowie Einsatzplanung und –taktik gehören zu den Themen am zweiten Tag. Ebenfalls wird über neueste Erkenntnisse aus der Brandschutzforschung berichtet. So wird beispielsweise gefragt, ob Wassernebel Kleinbrände von Aluminium und Magnesium löschen kann und wie vorbeugender und abwehrender Brandschutz bei Bränden von Polymeren aussehen kann. Ein weiterer Themenschwerpunkt betrifft „Fahrzeuge und Löschwasserentnahme“. Unter anderem geht es um das Training für die Fahrer von Einsatzfahrzeugen sowie um sichere Verfahren zur Löschwasserentnahme aus dem Trinkwassernetz.

Innovation im Brennpunkt

Brandszenarien und Bemessungsbrände stehen bei Fachvorträgen des vfdb-Referats 4 auf dem Programm, das sich mit Ingenieurmethoden des Brandschutzes befasst. Über aktuelle Schadenslagen wie zum Beispiel den Unfall bei BASF im Oktober vergangenen Jahres wird ebenso berichtet wie über die vieldiskutierte Frage „Brauchen wir überhaupt einen zweiten Rettungsweg?“.
Innovation steht im Brennpunkt einer Fachsitzung mit Vorträgen des Referats 13, das sich mit Forschungsmanagement beschäftigt. Berichtet wird beispielsweise über die Forschungsprojekte INTERKOM und PRAKOS. Eine weitere Sitzung behandelt „Führung in komplexen Schadenslagen“.
Zahlreiche Zukunftsthemen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation prägen den letzten Kongresstag. So beleuchtet einer der Vorträge, wie digitale Technologien die Arbeit von Sicherheitsorganisationen erleichtern. Auch für die Zusammenarbeit von Einsatzkräften und der Bevölkerung eröffnen sich dank moderner Technik neue Perspektiven. Dies bestätigen Erkenntnisse aus einem Forschungsbericht, über den in einem Referat unter dem Titel „Integration freiwilliger Mithelfender in die Gefahrenabwehr“ berichtet wird.

Herausforderung „Generation Y“

Für Diskussionsstoff dürfte ferner die „Generation Y“ sorgen – Menschen, die im Zeitraum von etwa 1980 bis 1999 geboren wurden und für den Arbeitsmarkt neue Fragen aufwerfen. Ein Vortrag befasst sich mit der besonderen Problematik für den öffentlichen Dienst und die Feuerwehren, ein weiterer untersucht die Nutzung sozialer Medien in der Gefahrenabwehr. „Sich zu vernetzen, Informationen zu generieren und auszutauschen haben die Frauen und Männer der Generation Y von der Pike auf gelernt. Sie werden die Fähigkeiten mit viel Kreativität in ihren Berufen nutzen und innovative Lösungen entwickeln“, schrieb vfdb-Präsident Aschenbrenner zu dem Thema kürzlich.
Aktuelle Einblicke in das Rettungswesen, mit neuen Erfahrungen bei der Personalauswahl und der Ausbildung von Notfallsanitätern, gehören ebenso zum weiteren Programm. Auch der Brandschutz für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Senioren und Kinder sowie die Leistungen und die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren in der Öffentlichkeit werden betrachtet. „Bei früheren Jahresfachtagungen endete das Programm am letzten Tag schon mittags – diesmal geht es mit spannenden Themen weiter bis in den Nachmittag“, betont Dirk Aschenbrenner. „Dabeisein ist ein ‚Muss’ für jeden, der in der Gefahrenabwehr auf dem neuesten Stand sein will.“

Über die vfdb:
Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) zählt mehr als 3.000 Mitglieder. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist die Förderung der wissenschaftlichen und technischen Weiterentwicklung der Gefahrenabwehr. Das gilt für den Brandschutz ebenso wie für die technische Hilfeleistung, den Umweltschutz, den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz. Die vfdb bietet fachliche Unterstützung und ein breites, professionelles Netzwerk. Anwender wie die Feuerwehren und die Hilfsorganisationen sind mit wissenschaftlichen Institutionen und Leistungserbringern aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor vereint.

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