Am 18.6.2018, um 19.57 Uhr wurde die Feuerwehr Köln zu einem Feuer nach Köln-Mülheim alarmiert. Mehrere Anrufer schilderten am Notruf, dass aus allen straßenseitigen Fenstern im 2. Obergeschoß eines Wohnhauses dichter Rauch austritt. Die Anrufer schilderten weiterhin sichtlich bewegt, dass sich auf verschiedenen Balkonen Menschen befinden und um Hilfe rufen.
Die Leitstelle der Feuerwehr alarmierte aufgrund dieser Schilderungen unverzüglich entsprechende Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zum Einsatzort. Noch auf der Anfahrt zur Einsatzstelle wurden die Einsatzkräfte darüber informiert, dass auch auf einem rückwärtigen Vordach eine Frau sitzen sollte, die um Hilfe ruft. Am Einsatzort angekommen stellten die Einsatzkräfte fest, dass nicht nur aus dem 2., sondern aus allen 4 Geschossen und auch aus dem ausgebauten Dachgeschoß Rauch aus den Fenstern nach außen drang.
Ein Trupp der Feuerwehr drang dann unter Atemschutz durch das Treppenhaus in das Gebäude vor, ein zweiter Trupp rettete parallel über eine Drehleiter eine Person aus dem 3. Obergeschoß und eine aus dem 1. Obergeschoß.
Dem ersten ins Gebäude eindringenden Trupp schlug bereits im Eingangsbereich des Treppenraumes starke Hitze und dichter schwarzer Brandrauch entgegen. Wandverkleidungen, Wandfliesen und sogar der Verputz von den Wänden hatte sich durch die enorme Hitze gelöst und lag mehrere Zentimeter hoch auf dem Boden verstreut. Der Trupp arbeitete sich zur Menschenrettung ins 1. Obergeschoß vor, denn dort wurde noch eine gehbehinderte Person vermutet. Der Brandrauch war so dicht, dass der Trupp nicht feststellen konnte, dass es nicht in einem Obergeschoß brannte, sondern im Erdgeschoß unmittelbar unter der Treppe. Genau die Treppe nach oben, die der Trupp auf dem Weg nach oben auch benutzt hatte!
Erst ein weiterer Trupp der im Gebäude eingesetzt wurde, konnte den Brandherd entdecken und dann löschen.
Der Verdacht, dass sich die Person noch in ihrer Wohnung befinden könnte, bestätigte sich glücklicherweise nicht.
Ein vierter Trupp erkundete den Hinterhof, entdeckte die Frau auf dem Vordach und konnte sie beruhigen, bevor sie durch ein Fenster in einen sicheren Bereich geführt werden konnte. Alle durch die Feuerwehr geretteten Menschen blieben unverletzt, auch ansonsten wurde niemand verletzt.
Nachdem der Brand gelöscht war, wurde das gesamte Gebäude belüftet. Die Einsatzkräfte stellten jedoch fest, dass das gesamte Gebäude sehr stark vom Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen worden war. Alle Wohnungen waren stark verrußt, der Treppenraum nicht mehr begehbar. Daraufhin erklärte die Einsatzleitung der Feuerwehr das Gebäude für unbewohnbar. Im Begleitung der Feuerwehr konnten Bewohner noch einige wichtige Dinge aus ihren Wohnungen holen. Dinge, die sie in den kommenden Tagen benötigen sollten.
Den Bewohnern wurde angeboten, sie in Notunterkünften der Stadt Köln unterzubringen. Aber alle Bewohner kamen privat bei Freunden oder Familie unter.
Nachdem der Einsatz der Feuerwehr beendet war, versiegelte die Polizei die Zugangstür zum Gebäude und das Gebäude wurde an die anwesende Hausverwaltung übergeben.
Am Einsatz waren Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes der Feuerwachen Mülheim, Deutz, Ostheim und der Innenstadt sowie der Führungsdienst der Feuerwehr beteiligt.
Quelle: BF Köln, Gez. Stobbe
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