Seit dem 5.3.2020, um kurz nach 08.15 Uhr war die Feuerwehr Nürnberg mit zahlreichen Einheiten im Einsatz auf dem Tiergärtnertorplatz. Dort hatte ein Wohnungsbrand in einem historischen Altbau auf das Nachbargebäude übergegriffen. Mehrere Einheiten von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr kämpften in den Hohlräumen der historischen Bausubstanz gegen zahlreiche Brandnester. Personen wurden nach bisherigem Stand glücklicherweise nicht verletzt. Für zwei Katzen kam allerdings leider jede Hilfe zu spät.
Gegen 8:20 Uhr gingen mehrere Notrufe zu zwei benachbarten Hausnummern in der Sebalder Altstadt ein, die von einem Zimmerbrand bzw. aufsteigendem Rauch berichteten. Die Integrierte Leitstelle schickte daraufhin sofort zwei Löschzüge mit insgesamt circa 40 Einsatzbeamten zur Einsatzstelle in der Nähe des Albrecht-Dürrer-Hauses, da die Sebalder Altstadt aufgrund ihrer teils historischen Bausubstanz und der damit einhergehenden hohen Ausbreitungsgefahr unter einem erhöhten Kräfteansatz steht. Die ersteintreffenden Kräfte bestätigten die Rauchentwicklung, drangen in die mutmaßliche Brandwohnung ein, die laut Angabe der Polizei mittlerweile als Brandausbruchstelle gilt, und löschten dort eine im Vollbrand befindliche Küche ab, während aus dem Dachstuhl des Nachbarhauses bereits leichte Rauchschwaden zu erkennen waren. Zu diesem Zeitpunkt waren beide Gebäude bereits geräumt, da ein Bewohner geistesgegenwärtig alle Nachbarn aufgefordert hatte, die Gebäude zu verlassen und sich in einem naheliegenden Hotel zu sammeln. Aufgrund der Rauchentwicklung am Nachbargebäude gingen auch hier mehrere Feuerwehrtrupps unter schwerem Atemschutz über alle möglichen Zugangswege vor um die Ursache zu suchen. Nach und nach stellte sich heraus, dass sich das Feuer auf bisher unbekanntem Wege vermutlich durch die Gebäudetrennwand in der Geschossdecke oberhalb des Restaurants zwischen zweitem Obergeschoss und Dachgeschoss eingedrungen war, und sich dort weiter in das Dachgeschoss ausgebreitet hatte. Die Bekämpfung des Feuers hinter den Verschalungen von Decken und Wänden wurde von den Einsatzkräften in mühsamer Kleinarbeit von Hohlraum zu Hohlraum durchgeführt, um das alte Gebäude so gut wie möglich zu schonen. Dabei kam es mehrfach zu Rückzündungen der teils stark schwelenden Bauteile. Ein Übergreifen auf ein weiteres benachbartes historisches Gebäude konnte aufgrund des schnellen Eingreifens der Feuerwehr verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten dauern zur Stunde noch an. Momentan wird Brandschutt abgetragen um die Belastung der Geschossdecke zu minimieren. Vertreter des Gebäudeeigentümers unterstützen die Feuerwehr dabei mit ihrem Fachwissen.
Im Einsatz waren bis dato alle Wachen der Berufsfeuerwehr, die Freiwilligen Feuerwehren Almoshof, Werderau, Gartenstadt, Altenfurt und Boxdorf sowie weitere Freiwillige Feuerwehren zur Absicherung des Stadtgebiets, drei Rettungswägen und ein Notarzt des Rettungsdienstes, mehrere Streifenwägen der betroffenen Nürnberger Polizeiinspektionen, die Entstörungsdienste der N-Ergie, sowie ein zur Unterstützung herangezogenes Bauunternehmen. Der Einsatz wird voraussichtlich noch bis in die Nachtstunden andauern. Während der Hauplöscharbeiten blieben die Bergstraße und die Albrecht-Dürrer-Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die beiden vom Brand betroffenen Gebäude sind bis auf weiteres nicht bewohnbar. Die Bewohner kamen bei Freunden und Verwandten unter.
Quelle: Feuerwehr Nürnberg, i.A. gez. Thomas Schertel