Das THW im Einsatz gegen das Coronavirus

Der Ortsverband Augsburg und Schwabmünchen vor ihrer letzten regulären Transportfahrt nach dem alten Logistiksystem.

Änderungen in der bayerischen Zentrallogistik: Persönliche
Schutzausstattung ab sofort auf Abruf. Ortsverband Augsburg
blickt auf stolze Zwischenbilanz.
München/Augsburg. Das THW, wie auch unser Augsburger Ortsverband, leistet seit Anfang März einen wichtigen Beitrag gegen das Coronavirus in Bayern: am Pfingstmontag waren 381 Helferinnen und Helfer aus 110 Dienststellen im Einsatz. Kernaufgabe war auch an Pfingsten die Zentrallogistik für den Freistaat.
Das THW, wie auch der Augsburger Ortsverband, leisten seit Anfang März einen wichtigen Beitrag gegen das Coronavirus in Bayern: am Pfingstmontag waren 381 Helferinnen und Helfer aus 110 Dienststellen im Einsatz. Kernaufgabe ist auch an Pfingsten die Zentrallogistik für den Freistaat.
Am Pfingstmontag fand der letzte Transport von Schutzausstattung nach altem System aus dem Logistikstützpunkt bei München statt. Bisher wurden alle Kreisverwaltungsbehörden nach einem Verteilschlüssel beliefert. Ab Dienstag, 02.06.2020, können die Kreisverwaltungsbehörden ihren Bedarf selbst definieren und innerhalb des bayerischen Katastrophenschutzsystems bestellen. Das bedeutet auch für das THW eine Umstellung in der Logistik: die Bestellsystematik macht die Transportplanung wieder dynamischer, weil sie bedarfsgerechter erfolgt.
Das Pfingstwochenende war durch den Wechsel geprägt. Ein letzter und zugleich größter Transport gleichzeitig an alle Empfänger wurde erfolgreich durchgeführt. Die Vorbereitungen begannen bereits am Samstag mit der Kommissionierung der Ware. Am Pfingstsonntag liefen bereits die ersten Abholungen. Insgesamt haben THW-Einsatzkräfte aus den Regionalbereichen Bad Tölz, Bamberg, Hof, Ingolstadt, Karlstadt, Kempten, Mühldorf, Nürnberg, Schwandorf, Straubing und insbesondere München an den beiden Pfingstfeiertagen 1.160 Paletten mit Schutzausstattung transportiert: darunter waren 49.300 Handschuhe, 154.720 Schutzanzüge, 8.474.000 Mund-Nasen-Schutz Masken, 1.903.280 FFP2 Masken, 28.400 FFP3 Masken, 346.100 Schutzbrillen, 2.610 Gesichtsschutz und 11.440 Liter Flächendesinfektionsmittel.


Dieses Material wird anschließend in die Fläche weitertransportiert und an die Kreisverwaltungsbehörden übergeben. Im Regionalbereich München, zu dem auch der Augsburger Ortsverband gehört, wurde am meisten gefahren: ca. 25% der Transporte in die Fläche fanden in diesem Regionalbereich statt: Einige Behörden und Kliniken werden vom THW direkt beliefert.

Die LKWs werden ein letztes Mal beladen, um Schutzausstattung nach dem alten System auf die Ebene der Kreisverwaltungsbehörden zu transportieren.

Ab dem 02. Juni wird die Organisation der Zentrallogistik eine andere sein. Das THW wird weiterhin Schutzausstattung transportieren. Teile der Prozesse der Zentrallogistik wie z.B. die Warenannahme und -verwaltung, wird eine private Firma übernehmen. Einsatzkräfte des THW werden noch bis Ende Juni die Aufgaben der Transportplanung und des Transportes erledigen. Auch danach wird das THW für Not- und Sondertransporte jederzeit zur Verfügung stehen. Von der Abwicklung der ersten Transportfahrten, samt Inbetriebnahme des Logistikstützpunkts in Garching bei München am 22. März bis zum größten Transport am heutigen Pfingstmontag haben Einsatzkräfte des THW die Aufgabe der Zentrallogistik in Bayern zuverlässig und hingebungsvoll wahrgenommen. Zu 98% handelt es sich um ehrenamtliche Einsatzkräfte, die entweder im LKW unterwegs waren, oder in Logistikstützpunkten Schutzausstattung kommissioniert und auf die Weiterverteilung vorbereitet haben. „Dieser Einsatz ist in unserer Geschichte einmalig, aufgrund der Dauer und der besonderen Rahmenbedingungen. Es ist ein Einsatz, der die Bedeutung des
Ehrenamtes in unserer Gesellschaft auf eine sehr konkrete Art und Weise sichtbar macht.

Die Logistik war bei uns in einer Hand“. So Dr. Fritz Helge Voß, THW-Landesbeauftragter, der seit dem ersten Tag an den Einsatz zusammen mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dienststellen in Bayern begleitet und miterlebt hat. Das THW bleibt auch in den nächsten Wochen und Monaten ein zuverlässiger Partner für alle Behörden und Organisationen, die zum Schutz der Bevölkerung gegen die Pandemie zusammen arbeiten.

Zehn Wochen Dauereinsatz für unseren Ortsverband Augsburg – eine stolze Bilanz Für unseren Ortsverband Augsburg waren die letzten rund 10 Wochen ebenfalls eine echte Herausforderung und ein besonderer Kraftakt. Diesen bislang einzigartigen und größten Einsatz in der Geschichte unseres Ortsverbandes konnten wir Dank der unermüdlichen Einsatzbereitschaft
von kumuliert 359 ausschließlich ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erfolgreich meistern. Dabei leisteten diese rund 2200 Einsatzstunden und fuhren mehr als 10.000 km für den Transport von Schutzausstattungen. Am Ende bewältigten wir alle uns zugetragenen Einsätze, Hilfeleistungen und
präventiven Aufgaben. Auf diese Leistung können wir fürwahr mit Stolz zurückblicken und stehen auch für die noch folgenden Einsätze im Kampf gegen das Coronavirus jederzeit bereit, um Hilfe zu leisten.

Quelle und Bilder: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Ortsverband Augsburg, Dieter Seebach Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ)