Drogeriemarkt brennt komplett aus
Am frühen Sonntagmorgen, 27.6.2021, wurde der Regionalleitstelle eine unklare Rauchentwicklung aus einem ehemaligen Drogeriemarkt an Schwarzen Berge gemeldet. Der daraufhin alarmierte Löschzug der Hauptwache erreichte bereits nach wenigen Minuten die Einsatzstelle, konnte aber nur noch feststellen, dass sich bereits im gesamten Gebäude dichter Rauch ausgebreitet hat und schon aus einem durch die Hitze zerbrochenen Fenster nach draußen quoll. Aus diesem Grund entschloss sich der Zugführer des ersten Löschzuges direkt weitere Einsatzkräfte nach zu alarmieren, um den Brand in dem ca. 1500 m² großen Komplex zu bekämpfen.
Insgesamt wurden daraufhin über 120 Einsatzkräfte zum mittlerweile als Corona-Testzentrum umgenutzten Marktgebäude alarmiert. Da sich die Flammen in dem Gebäude sehr schnell ausbreiten konnten und bereits nach ca. einer halben Stunde Teile des Flachdaches begannen einzustürzen, wurden die Löschmaßnahmen darauf konzentriert über zwei Drehleitern und mehrere Strahlrohre Wasser auf und in das Gebäude abzugeben.
Um den großen Wasserbedarf dafür sicherzustellen, haben spezialisierte Einsatzkräfte mit einem sog. „Hytrans Fire System“ Wasser aus dem nahegelegenen Ölper See bis zu der Einsatzstelle gepumpt. Dieses spezielle Pumpensystem steht der Feuerwehr Braunschweig seit mehreren Jahren zur Verfügung und hat sich bei diesem Einsatz einmal mehr dadurch bewährt, dass es sehr kurzer Zeit aufgebaut werden kann. Es war neben den Einsätzen in Braunschweig in den letzten Jahren auch vermehrt bei Wald- und Flächenbränden in Niedersachsen und anderen Bundesländern zur Unterstützung im Einsatz.
Durch die massive Rauchentwicklung während des gesamten Einsatzes bestand anfänglich die Gefahr, dass der Rauch in umliegende Häuser hätte ziehen und dort die Bewohner gefährden können. Deshalb war neben den Löschmaßnahmen die Kontrolle der angrenzenden Wohnhäuser ein Einsatzschwerpunkt. Diese Kontrolle konnte durch das zügige Vorgehen der Einsatzkräfte aber schnell erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt wurde bei dem Einsatz niemand verletzt. Durch die nächtliche Brandausbruchszeit hat sich nach bisherigen Erkenntnissen niemand in dem Gebäude befunden.
Da die Rauchsäule über der Einsatzstelle noch zum Sonnenaufgang weit über der Stadt sichtbar war, wurde entschieden, die angrenzenden Bewohner über das Warnsystem „MoWaS“ des Bundes über die Rauch- und Geruchsbelästigung zu informieren. So konnte frühzeitig auf den Grund für den weit wahrnehmbaren Brandgeruch aufmerksam gemacht werden. Eine Gefährdung hat aber zu keiner Zeit bestanden.
Die direkt angrenzenden Geschäfte konnten vor den Flammen geschützt werden. Im Markt selber ist ein Totalschaden entstanden.
Die Löscharbeiten wurden dadurch erschwert, dass zwar ein Großteil des Daches sehr schnell einstürzten, ein anderer Teil aber lange den Flammen standhielt. In diesem Teil konnten sich die Brandnester lange halten. Ein Rankommen an diese Brandnester war nur von außerhalb des Gebäudes möglich, da ein Prüfstatiker der Stadt bereits in den Nachtstunden eine Einsturzgefahr für die gesamte Markthalle feststellte. Schlussendlich musste im Morgengrauen ein Radlader des THWs in Braunschweig angefordert werden, um Teile der Außenwände einzureißen und so den Zugang zu den Brandnestern zu ermöglichen. „Die gute Verzahnung der breiten Spezialisierungen sowohl innerhalb der Feuerwehr Braunschweig als auch mit denen des THW hat hier zum gewollten Endergebnis des Gesamteinsatzes beigetragen,“ betont Einsatzleiter Sebastian Damm.
Die Nachlöscharbeiten gestalten sich langwierig und werden erst im Laufe des Sonntages abgeschlossen werden können. Die Polizei hat die Ermittlung zur Brandursache aufgenommen.
Quelle: BF Braunschweig, Einsatzleiter: Brandoberrat Sebastian Damm