10.11.2022 – Seit Montag, den 07. November 2022 führt die Feuerwehr Kiel in Zusammenarbeit mit weiteren Behörden und Organisationen aus Kiel eine Übung zum Thema „Blackout“ (flächendeckender Stromausfall) durch. Hierbei steht im Wesentlichen der Weiterbetrieb der Feuerwehr und des Rettungsdienstes und somit auch den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen. So werden in Rahmen von Workshops aufgetretene Problemstellungen erfasst und gemeinsam Lösungen erarbeitet. Täglich werden die Arbeitsergebnisse Stabsbesprechungen zusammengeführt, um den aktuellen Sachstand zu ermitteln und offene Fragestellungen zu besprechen. Im Rahmen der Übung konnten folgende Schwerpunkte bearbeitet werden:
1. Die verbindliche Personalplanung im Fall eines „Blackouts“ hat sich als Herausforderung entpuppt. Hier konnten im Rahmen der Übungswoche konkrete Ergebnisse erzielt werden, die nun im Nachgang als Arbeitspaket gelöst werden müssen. Auch der Betrieb funktionsfähiger Liegenschaften, wie ein Katastrophenschutzzentrum, hat sich als zentraler Baustein herausgestellt.
2. Ein weiterer Übungsschwerpunkt war die Abstimmung mit anderen externen Stellen. Hier überwog die Erkenntnis, dass in verschiedenen Einrichtungen in den letzten Jahren Maßnahmen (z.B. zur temporären Notstromversorgung) umgesetzt wurden. Besondere Situationen können aber, z.B. im Bereich der Pflege und Heimunterbringung, die Rettungsdienste und Krankenhäuser vor große Herausforderungen stellen.
3. Ebenfalls konnten die Einsatzpläne verbessert werden. Als große Herausforderung wurde erneut die Diesel-Kraftstoffversorgung ermittelt. Hier zeigt sich aber, dass die etablierten Maßnahmen, auch bei einem länger andauernden Stromausfall in der Lage sind, die kritische Infrastruktur, z.B. Krankenhäuser, mit benötigtem Kraftstoff zu versorgen.
An der Übung sind pro Tag mehr als 40 Führungskräfte der Feuerwehr Kiel engagiert, sowie weitere 40 ehrenamtliche Einsatzkräfte Freiwilliger Feuerwehr, Hilfsorganisationen und anderen Behörden beteiligt.
Stadtrat und Feuerwehrdezernent Christian Zierau: „Die Erwartung mit der Übung wertvolle praktische Erkenntnisse zu ermitteln, hat sich bereits nach den ersten Tagen bestätigt. Es zeigt sich, dass neben technischen Details besonders die Menschen im Mittelpunkt der Herausforderungen stehen. Mein Fazit: die Personalstärke, die für Katastrophenschutz zur Verfügung steht, reicht hinten und vorne nicht, so dass hier in Schleswig-Holstein konkret Handlungsbedarf besteht. Damit verbinde ich meinen Dank an unsere Mitarbeitenden und alle Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit bei diesem außergewöhnlichen Übungsszenario. Wieder zeigt sich, wie verlässlich die Strukturen des Katastrophenschutzes, im Fall einer solchen Krisensituation arbeiten.“
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Feuerwehr gut vorbereitet ist, es aber dennoch eine sehr große Herausforderung bleibt.
Quelle: Feuerwehr Kiel, Lagedienstführer