„Die richtige Nummer im richtigen Moment“ – Kassenärztliche Vereinigung Berlin und Berliner Feuerwehr starten eine gemeinsame Informationskampagne

Berlin, 27. Januar 2023. Heute startet die gemeinsame Informationskampagne „Die richtige Nummer im richtigen Moment“ der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin und der Berliner Feuerwehr. Mit der Kampagne wollen die beiden Organisationen die Berliner Bevölkerung im Umgang mit den Notfallnummern 112 und 116117 sensibilisieren. Herzstück der Kampagne ist ein Film, der erklärt, in welchen Fällen die beiden Notfallnummern gewählt werden sollten und wann nicht. Zusätzlich dazu werden die Social-Media-Kanäle von Berliner Feuerwehr und KV Berlin mit Kampagneninhalten bespielt.

„Die hohe Inanspruchnahme von Einsatzmitteln der Notfallrettung und Ärztlichem Bereitschaftsdienst durch Menschen, deren Erkrankungen eine Notfallversorgung nicht erforderlich machen, haben uns dazu veranlasst, eine gemeinsame Kampagne zu entwickeln. Wir wollen deutlich machen, dass nicht jede gesundheitliche Beschwerde ein Fall für die 112 oder die 116117 ist“, sagte Dr. Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der KV Berlin, anlässlich der heutigen gemeinsamen Pressekonferenz. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die beiden Notfallnummern viel zu häufig angerufen werden, obwohl keine lebenslebensgefährliche Situation (112) bzw. akute gesundheitliche Beschwerden (116117) vorliegen.

„Wir möchten an die Bevölkerung appellieren, mit unseren Angeboten ressourcenschonender umzugehen und darüber nachzudenken, ob ausreichend Gründe vorliegen, um eine der beiden Nummer zu wählen. Denn nur dann haben die Berliner Feuerwehr und die KV die Chance, sich um die Menschen zu kümmern, die wirklich unsere Hilfe benötigen“, so Ruppert, der eindringlich darauf hinwies, dass ein Anruf bei der 116117 oder eine Weitergabe der Feuerwehr an die KV nicht gleichzeitig bedeutet, dass der Ärztliche Bereitschaftsdienst den fahrenden Dienst nach Hause schickt. „Wir schauen ganz genau hin, welche Beschwerden vorliegen und ob wir eine Versorgungsoption empfehlen“, so Ruppert.

Dr. Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr: „Wir haben in Berlin die besondere Situation, dass sowohl die KV Berlin als auch die Berliner Feuerwehr eine enorm hohe Anzahl an Anrufen aus der Bevölkerung zu bewältigen haben. Doch auch unsere Ressourcen sind begrenzt. Mit dieser Kampagne klären wir die Bürgerinnen und Bürger darüber auf, welche Nummer in welchem Fall zu wählen ist. Und noch mehr: Wir zeigen auch präventiv Möglichkeiten auf, wie sich die Menschen in nicht dringenden Notfällen selbst helfen können.“

Eine weitere Maßnahme der Kampagne ist die Information der Berliner Praxen, über die viele der Patientinnen und Patienten erreicht werden können, sowie die Ansprache der Krankenhäuser inklusive der Rettungsstellen. Weitere Maßnahmen sind in Planung.


Wann sollte die 116117 angerufen werden?

Anrufende, die außerhalb der Praxissprechzeiten akut erkrankt sind, erhalten bei der 116117 eine medizinische Ersteinschätzung durch die Mitarbeitenden der Leitstelle des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes der KV Berlin. Am Ende der Befragung wird den Anrufenden die richtige Versorgung empfohlen: Die Hilfesuchenden können warten, bis die Praxis wieder öffnet. Alternativ können sie mit einem Beratungsarzt/einer Beratungsärztin in der Leitstelle telefonieren. Oder die Patientinnen und Patienten werden in einer der 11 KV-Notdienstpraxen (sechs für Erwachsene/fünf für Kinder und Jugendliche) vorstellig.

Bei immobilen Personen und entsprechender medizinischer Indikation kommt der fahrende Hausbesuchsdienst nach Hause. In der Nacht können Hausbesuche auch bei Menschen ohne Immobilität und bei entsprechender medizinischer Indikation erfolgen, falls die Behandlung keinen Aufschub duldet, aber eine Vorstellung im Krankenhaus nicht erforderlich ist. Notfälle werden direkt an die Berliner Feuerwehr weitergeleitet.

Quelle: Berliner Feuerwehr,