vfdb-Jahresfachtagung 2023 in Münster mit brisantem Thema Bevölkerungsschutz |
6.2.2023 – Die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung steht im Mittelpunkt der 69. Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) vom 15. bis 17. Mai 2023 im westfälischen Münster. Das Motto: „Vollkasko in der Katastrophe – können wir uns auch selbst helfen?“ In mehr als 50 Vorträgen werden sich auch in diesem Jahr Referentinnen und Referenten aus Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst sowie von Behörden und Institutionen mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen und zur Diskussion stellen. Zu dem Kongress werden rund 600 Anmeldungen erwartet. „Die Herausforderungen für die Akteure im Bevölkerungsschutz haben immer weiter zugenommen“, sagt vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner. „Denken wir nur an die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor zwei Jahren, die Corona-Pandemie und andere Großereignisse, bei denen unsere Einsatzkräfte oft an die Grenzen ihrer Möglichkeiten kamen oder darüber hinaus gingen.“ Nicht zuletzt der russische Angriff auf die Ukraine mit seinen Auswirkungen mache deutlich, dass das Thema neu gedacht werden muss, so Aschenbrenner weiter. Gastgeber der Fachtagung ist die Feuerwehr der Stadt Münster. Deren Leiter, Gottfried Wingler-Scholz, unterstreicht die Notwendigkeit, neue Wege im Bevölkerungsschutz zu gehen: „Wir stehen vor der Herausforderung, was über 30 Jahre vernachlässigt wurde, in kürzester Zeit mit pragmatischen Lösungen wieder aufzubauen“, betont Wingler-Scholz in seinem Grußwort. Bereits an der Eröffnungsveranstaltung zu der dreitägigen Jahresfachtagung nehmen namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft teil, an der Spitze Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sowie der Präsident des Deutschen Städtetags und Oberbürgermeister von Münster, Markus Lewe. Neu ins Programm aufgenommen wurde für den ersten Kongresstag eine Talkrunde, in der über das Leitthema diskutiert werden soll, wie die Leiterin des Technisch-wissenschaftlichen Beirats (TWB) der vfdb, Dr. Anja Hofmann-Böllinghaus, mitteilt. Der TWB ist verantwortlich für die Programmgestaltung. Zu den weiteren Themenkomplexen gehören der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. So sind im Katastrophenschutz die präventiven Planungen und Übungen der Kommunikationswege auszubauen. Beim Bevölkerungsschutz geht es um die Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung. Vorgestellt werden ferner weitere Themen rund um den Anlagentechnischen Brandschutz, Forschung in der Gefahrenabwehr, Neue Technologien im Brandschutz und Best-practice Beispiele zum Katastrophenschutz sowie Digitalisierung, Brandbekämpfung von Elektrofahrzeugen und Soziale Medien in der Gefahrenabwehr. Größerer Raum als bei vorhergehenden Veranstaltungen wird dem Rettungswesen gewidmet. So geht es beispielsweise um die bundesweit stetig steigenden Fallzahlen im Rettungsdienst. Ein weiteres Schwerpunktthema im Programm sind traditionsgemäß aktuelle Schadenslagen und die Konsequenzen. vfdb-Generalsekretär Dr. Dirk Oberhagemann, der gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Roman Peperhove für die Organisation der Jahresfachtagung verantwortlich zeichnet, verspricht wieder einen großen Branchentreff der „Blaulichtszene“. „Er soll den Besucherinnen und Besuchern nicht nur viel Gelegenheit zur Information, sondern auch zum Networking bieten“, sagt Oberhagemann, der sich im Laufe dieses Jahres in den Ruhestand verabschieden wird. Begleitet wird der Kongress von einer Ausstellung, in der Firmen und Institutionen aus unterschiedlichen Bereichen der Gefahrenabwehr ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren werden. Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe hat die Fachtagung in einem Grußwort als das Forum für Fachleute der Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Fachplaner, Industrie, Forschung und Organisationen in der Gefahrenabwehr gewürdigt. „Die Vernetzungen ermöglichen den Wissenstransfer und bilden die Grundlagen zur Entwicklung praxistauglicher innovativer Anwendungen“, betont Lewe. „Die Leitthemen der Jahresfachtagung 2023 sind brandaktuell“. Es sei wichtig, Konzepte zu erarbeiten, „die eine Stärkung unserer Gefahrenabwehrstrukturen im Alltag wie im Katastrophenfall sicherstellen und dabei gleichzeitig eine hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit garantieren“. Quelle: vfdb |