3.3.2023 – In der Nacht zu Freitag stand eine Wohnung im 2. OG eines Mehrfamilienhauses im sogenannten Hildegardispark in der Mainzer Oberstadt komplett in Flammen. Dank des modernen baulichen Brandschutzes in dem Neubau konnten sich alle 30 Bewohner des Gebäudes trotz massiver Rauchentwicklung selbst retten.
Gegen 3:30 Uhr meldeten Anrufer ein Feuer im Mehrfamilienhaus in der Oberstadt. Durch weitere Anrufer, die am Notruf von einem ausgedehnten Brand mit massiver Verrauchung des Treppenraums berichteten, wurde das Alarmstichwort auf „Feuer mit Menschenrettung“ erhöht und weitere Einsatzkräfte alarmiert.
Als die Feuerwehr fünf Minuten nach dem ersten Notruf eintraf, schlugen bereits Flammen aus allen Fenstern einer Wohnung im 2. OG. Der Treppenraum des viergeschossigen Hauses vor bis zum 1. OG verraucht. Vor dem Gebäude hatten sich bereits zahlreiche Bewohner versammelt.
Mit mehreren Trupps unter schwerem Atemschutz suchte die Feuerwehr nach eingeschlossenen Personen und begann gleichzeitig mit der Brandbekämpfung. Schnell stellte sich heraus, dass sich alle Bewohner dank Rauchmeldern und funktionierenden Rauchschutztüren über einen nicht betroffenen Treppenraum selbst in Sicherheit gebracht hatten bevor die Feuerwehr eintraf.
Auch die Bewohnerin der Brandwohnung konnte sich selbst retten und erlitt nur leichte Verletzungen. Die Hausbewohner konnten in einem schnell zur Verfügung gestellten Bus der Mainzer Verkehrsbetriebe warm untergebracht und von etwa 30 Einsatzkräften der Hilfsorganisationen betreut werden. Die Rettungsdienste mussten glücklicherweise keine weiteren Verletzten versorgen.
Die vollständig brennende Wohnung war nach etwa 45 Minuten gelöscht. Durch die extreme Hitze wurden auch der Flur, Nachbarwohnungen und der Treppenraum stark beschädigt. Während der Belüftungs- und Nachlöscharbeiten wurde sich, gemeinsam mit der Abschnittsleitung Gesundheit (Leitender Notarzt und Organisatorischer Leiter), um die Unterbringung der Bewohner gekümmert. Bei der Brandbekämpfung wurde die Berufsfeuerwehr von den Freiwilligen Feuerwehren Bretzenheim und Drais unterstützt
Die Begehung der Wohnungen ergab, dass 8 von 14 Wohnungen grundsätzlich noch bewohnbar sind. Da das Haus durch den Brand ohne Strom- und Wasserversorgung ist, kamen die meisten Personen vorübergehend bei Verwandten oder Bekannten unter. Durch das ebenfalls anwesende THW wird sich im Tagesverlauf, gemeinsam mit der Hausverwaltung, um die Instandsetzung gekümmert. Personen, die am Morgen noch nicht untergekommen waren, wurden von Notfallseelsorgern in einer kirchlichen Einrichtung betreut und bei der Suche unterstützt.
Die verwaisten Feuerwachen der Berufsfeuerwehr wurden von den Freiwilligen Feuerwehren aus Marienborn, Mombach, Stadt und Weisenau besetzt.
Neben der hervorragenden Zusammenarbeit aller haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus allen Organisationen ist zu erwähnen, dass die erfolgreiche Selbstrettung aller Bewohner ohne die strikte Einhaltung der Vorschritten zum vorbeugenden baulichen Brandschutz in dem Neubau in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Rauchwarnmelder, funktionierende selbstschließende Brand- und Rauchschutztüren sowie freie Rettungswege retten, wie in diesem Fall, Menschenleben.
Quelle: Feuerwehr Mainz, Michael Ehresmann, Einsatzleiter: Stefan Behrendt