10.3.2023 –
Der europaweit erste vollelektrische Rettungswagen in der 5,5 t Klasse wurde
heute durch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay auf der Feuer- und
Rettungswache 1 in den Regelbetrieb übergeben.
Die Landeshauptstadt Hannover legt großen Wert darauf, die Verkehrswende im eigenen
Fuhrpark zu beschleunigen. Neben dem PKW-Segment liegt hier der Focus auch auf
Nutzfahrzeugen im Einsatzdienst von Feuerwehr und Rettungsdienst. Ein wichtiger
Meilenstein ist in diesem Zusammenhang die heutige Indienstnahme des europaweit
ersten vollelektrischen Serienmodells eines Rettungswagens (eRTW) in der 5,5 t Klasse
bei der Feuerwehr durch Oberbürgermeister Belit Onay.
Den Stellenwert dieser Indienstnahme betonte Onay folgendermaßen: „Es ist mir ein
besonderes Anliegen, innerhalb der Stadtverwaltung aktiven Klimaschutz zu betreiben.
Ich bin stolz, dass wir in Hannover als Vorreiter umweltfreundliche Einsatzfahrzeuge
tatsächlich auf die Straße bringen“.
Erster Stadtrat und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe betonte, dass die
Beschaffung des eRTW auch unter finanziellen Aspekten hervorzuheben ist: “Die
Menschen in unserer Stadt können sich auf die Hilfe der Feuerwehr im Notfall verlassen.
Die Inbetriebnahme des vollelektrischen Rettungswagens zeigt, dass schnelle Hilfe und
Klimaschutz auch unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und des sparsamen Umgangs
mit Steuermitteln möglich ist“.
Hannovers Feuerwehrchef Christoph Bahlmann ging auf die technischen Belange der
Elektromobilität bei Einsatzfahrzeugen der Notfallrettung ein. Durch die hohe
Einsatzfrequenz dieser Fahrzeuge müssen möglichst alle Standzeiten zum Laden genutzt
werden: „Die Patientenübergabezeiten an den Krankenhäusern und die damit
verbundenen Standzeiten der Fahrzeuge bieten sich hervorragend zum schnellen Laden der Antriebsbatterien an. Im Vorfeld der Beschaffung des eRTW wurde daher bereits mit
den hannoverschen Kliniken Kontakt aufgenommen. Dankenswerter Weise steht
mittlerweile an allen Standorten des Klinikums Region Hannover Ladeinfrastruktur im
Bereich der Notaufnahmen für uns zur Verfügung.“
Neben dem Klimaschutz gibt es noch weitere wesentliche Vorzüge des eRTW gegenüber
den bisherigen konventionell angetriebenen Modellen:
- sehr gutes Beschleunigungsvermögen
- sehr gute Verzögerung durch elektrische Energierückgewinnung „Rekuperation“ –
hierdurch wird der Bremsverschleiß deutlich verringert. - sehr gute Straßenlage – u.a. durch die im Fahrgestellrahmen verbauten Batterien
- sehr geringe Fahrgeräusche im Innenraum (Fahrer- und Patientenraum)
- keine Motorengeräusche und Emissionen im Standbetrieb während der
Patientenversorgung am Einsatzort bzw. im Fahrzeug.
Neben den technischen Anforderungen mussten auch wesentliche arbeitsergonomische
Erfordernisse umgesetzt werden. So ist es gelungen, den Innenausbau des Fahrzeugs
annähernd identisch zu den bereits vorhandenen Rettungswagen mit Dieselmotoren zu
gestalten. Diese einheitliche Ausstattung ist für die zielgerichtete und schnelle Behandlung
von Patient*innen unter Notfallbedingungen von besonderer Bedeutung.
Ab heute steht der von der Firma Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH
unter der Bezeichnung WAS 500 produzierte eRTW auf der Feuer- und Rettungswache 1
am Weidendamm einsatzbereit zur Verfügung.
Quelle: Jörg Rühle, Feuerwehr Hannover