Am 4. Juli gegen 1:15 Uhr nahm ein Lokführer der Frankfurter Hafenbahn Rauch und Feuerschein im Gewerbegebiet im Ostend wahr und wählte den Notruf. Die Leitstelle der Feuerwehr Frankfurt schickte aufgrund der Schilderung ein Großaufgebot an Einsatzkräften in die Intzestraße.
Vor Ort eingetroffen begannen die ersten Einheiten direkt mit der Brandbekämpfung. Es brannten große Mengen Abfallprodukte in einem Entsorgungsbetrieb. Das unter einem Schleppdach gelegene Brandgut wies eine derart starke Brandintensität auf, sodass sich das Feuer auf einen angrenzenden Hallenbereich ausgeweitet hatte.
Aufgrund der immensen Rauchentwicklung wurde durch die Leitstelle eine Bevölkerungswarnung ausgelöst. Infolge der Rauchentwicklung ergab sich im Stadtgebiet Frankfurt ein halbes Dutzend zusätzliche Einsatzstellen durch automatische Brandmeldeanlagen, welche den Rauch aus der Einsatzstelle detektiert hatten. Außerdem führte das Brandereignis in der Intzestraße zu Feuerwehreinsätzen in den benachbarten Gebietskörperschaften. So wurden aufgrund gemeldeter Geruchsbelästigungen auch in der Stadt Offenbach Messungen durchgeführt, im Main-Kinzig-Kreis in den Kommunen Schöneck und Nidderau ebenfalls Feuerwehren alarmiert, weil es Notrufe zu Brandgeruch gab. Daraufhin wurde, in Abstimmung mit den Nachbarleitstellen, eine zusätzliche Gefahreninformation über die Warnapps für diese Bereiche ausgesendet. Der Rauch, und im Verlauf der Löschmaßnahmen der Wasserdampf, sorgten im Bereich der Hanauer Landstraße sowie der Bundesautobahn 661 im Berufsverkehr für Beeinträchtigungen. Mit den Messgeräten der Feuerwehr war zu keiner Zeit eine Gefährdung für die Bevölkerung festzustellen, sodass es bei einer vorsorglichen Warnung und Information blieb.
Aufgrund der durch das Brandgeschehen beschädigten Hallenkonstruktion bestand im Einsatzverlauf die Gefahr eines Einsturzes von Dach und Hallenwänden, sodass der Löscheinsatz nur von außen durchgeführt werden konnte. Hierfür wurden neben Schläuchen am Boden auch Drehleitern eingesetzt, um von oben zu löschen. Im inneren der Halle sind auch Arbeitsmaschinen wie Bagger und Radlader in Brand geraten. Diese erforderten den Einsatz des Löschunterstützungsfahrzeugs (LUF), bei dem es sich um ein fernsteuerbares Löschfahrzeug mit Kettenantrieb handelt. Das LUF wurde eingesetzt, um die Löschmaßnahmen in der einsturzgefährdeten Halle durchzuführen.
Die Löschwasserversorgung wurde über das Hydrantennetz sowie das Feuerlöschboot, welches im Südbecken lag und Wasser aus dem Main pumpte, sichergestellt. Um den Löscherfolg zu gewährleisten, wurde Löschschaum eingesetzt.
Im Einsatz waren etwa 120 Einsatzkräfte von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr sowie des Rettungsdienstes mit über 40 Fahrzeugen. Außerdem wurde durch die Verpflegungseinheit der Freiwilligen Feuerwehr eine Einsatzstellenverpflegung vor Ort ausgegeben. Die morgendliche Ablöse der Einsatzdienstfunktionen vom Vortag musste aufgrund noch andauernder Einsatzmaßnahmen an der Einsatzstelle stattfinden. Gegen 7:30 Uhr waren die ursprünglichen Einsatzkräfte aus Haupt- und Ehrenamt abgelöst.
Zum Berichtszeitpunkt war der Einsatz noch nicht beendet. Die Maßnahmen der Feuerwehr werden vermutlich noch bis in den späten Vormittag andauern. Zu Brandursache und Schadenshöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Nach Abschluss aller Einsatzmaßnahmen übernimmt die Polizei die Brandursachenermittlung.
Quelle: Feuerwehr Frankfurt am Main, Informations- u. Kommunikationsmanagement, Thorben Schemmel / Florian Grün