Am Wochenende des 2. und 3. September veranstaltete die Jugendfeuerwehr der Feuerwehr Ratingen ihren diesjährigen Berufsfeuerwehrtag – den sogenannten 24-Stunden-Dienst. Ziel war es, den Jugendlichen den Berufsalltag der Feuerwehrleute so realtitätsnah wie möglich näherzubringen und ihnen dabei die Möglichkeit zu geben, ihr in der Jugendfeuerwehr erlerntes Wissen praktisch anzuwenden und zu vertiefen.
Nach dem Dienstantritt am Samstag um 8 Uhr wurden die Jugendlichen gleich zum ersten Mal alarmiert: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr“, schallte es über die Sprechanlage auf den Hof der Hauptfeuer- und Rettungswache Ratingen, „Keller/Zimmer/Wohnung, Brand mit Menschenleben in Gefahr!“. In den Übungsräumen der Kreisfeuerwehrschule Mettmann hatten die Betreuer der Jugendfeuerwehr für die jungen Feuerwehrleute einen Brand in einem mehrstöckigen Mehrfamilienhaus vorbereitet. Durch den fokussierten Einsatz der Jugendlichen konnte der Brand zügig gelöscht und die vermissten Personen aus den verrauchten Räumen befreit werden.
Am Mittag nahm die Jugendfeuerwehr dann am Tag der offenen Tür des Löschzugs Lintorf teil und führte an einem Übungshaus für viele interessierte Bürgerinnen und Bürger eine Brandbekämpfung vor.
Danach wurde es wieder ernst: Gleich zwei Einsätze auf dem Bauhof an der Sandstraße machten den Einsatz der Jugendlichen notwendig. Zunächst war ein Mitarbeiter des Bauhofes unter einen tonnenschweren Abrollbehälter gelangt und dort eingeklemmt. Die jungen Feuerwehrleute befreiten den Verletzten mit hydraulischem Rettungsgerät und Hebekissen aus der Gefahr und lernten unter der Aufsicht ihrer Betreuer so den Einsatz im Bereich der technischen Hilfeleistung kennen.
Zu einem späteren Zeitpunkt war noch ein Feuer in einer Holzablage auf dem Hof ausgebrochen. Bei der Brandbekämpfung konzentrierten sich die Jugendlichen nicht nur auf die Löschung der Holzablage selbst, sondern legten den Fokus auch auf den Schutz anliegender Maschinen und Böschungen. So konnte eine Ausbreitung des Brandes erfolgreich verhindert werden.
Nach dem Abendessen konnten sich die Jugendlichen in den Ruheräumen erholen, doch die Nacht sollte nicht allzu lang werden. In den frühen Morgenstunden um kurz nach 5 Uhr wurde die Jugendfeuerwehr erneut alarmiert: Ein Betreuer war vom nächtlichen Spaziergang nicht zurückgekehrt und wurde in einem Ratinger Waldstück vermisst gemeldet. Durch den Einsatz von Handlampen und einer Wärmebildkamera konnte die durch Stolpern verunfallte Person schnell gefunden und mittels einer Schleifkorbtrage aus dem unwegsamen Gelände gerettet werden.
Im Anschluss an die Personensuche ging es dann gleich an die Aufrüstung der Fahrzeuge und das Abbauen der Schlafplätze. Danach konnten dann alle Jugendlichen erschöpft aber um viele neue Erfahrungen bereichert ihren Dienst beenden und sich ins wohlverdiente Restwochenende verabschieden.
Für die Jugendfeuerwehr geht damit ein lehrreicher und aufregender Tag zu Ende, der noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Quelle: Feuerwehr Ratingen, David Marten