28.11.2023 – Der starke Schneefall, der am gestrigen Tag einsetzte, hat in Wiesbaden und Umgebung für ein erhebliches Verkehrschaos gesorgt. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, alle Freiwilligen Feuerwehren, der Rettungsdienst der Landeshauptstadt sowie Einheiten des Katastrophenschutzes waren bis tief in die Nacht im Einsatz und dies auch noch im gesamten Tagesverlauf des heutigen Dienstages.
Die ersten Hilfeersuchen gingen am gestrigen frühen Nachmittag ein. Die Anrufer meldeten umgestürzte Bäume auf Straßen, Dächern und Stromleitungen. Gegen 18.00 Uhr wurde entschieden, dass die stadtweite Einsatzlage ohne zusätzliche Unterstützung nicht zu bewältigen ist. Es wurde ein Führungsstab der Feuerwehr einberufen, der die Lage erfasste und weitere Maßnahmen koordinierte. Im Einsatz waren zeitweilig alle Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Wiesbaden, der 1. und 2. Betreuungszug von JUH, ASB und DRK, der 2. Sanitätszug des DRK, die Seelsorge in Notfällen (SIN), das THW mit den Ortsverbänden Wiesbaden, Geisenheim, Idstein, Heidenrod, Neu-Isenburg, Hofheim und Frankfurt.
Es wurden umgestürzte Bäume entfernt und eingeschlossene Personen aus ihren Fahrzeugen in Sicherheit gebracht. Durch einen der zahlreichen Erkunder wurde ein Schulbus in Naurod ausfindig gemacht, welcher den Ort nicht mehr verlassen konnte. Kurzerhand wurden Kinder und Betreuer zurück in ihre Schule begleitet und bis heute Morgen vom 1. Betreuungszug versorgt. Der Rettungsdienst wurde durch den Sanitätszug unterstützt. Der 2. Betreuungszug und die Logistik-Gruppe der Feuerwehr verpflegte die Einsatzkräfte. Aufgrund eines Stromausfalls wurden in einigen Ortsteilen die Feuerwehrhäuser für die Übermittlung von Hilfeersuchen besetzt. Die SIN wurde alarmiert, um sich um die Unterbringung „gestrandeter“ Personen zu kümmern, die sich dann jedoch selbst um eine Unterkunft für die Nacht bemühten. In der Fasanerie wurden heute Vormittag durch die Feuerwehr die Elektrozäune freigeschnitten, um ein Ausbruch der Tiere zu verhindern.
Die Einsatzkräfte arbeiteten bis spät in die Nacht, um alle Personen in Sicherheit zu bringen. Danach wurden aufgrund der akuten Eigengefährdung durch Schneebruch die Arbeiten zunächst eingestellt und die Ausfallstraßen in den Taunus vollgesperrt. Am frühen Morgen ging es für die Feuerwehr Hand in Hand mit Polizei, Stadtpolizei, Stadtforstamt, Hessenforst und privaten Dienstleistern weiter: Umgestürzte und umzustürzen drohende Bäume und Äste wurden entfernt, Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Die Räumungsmaßnahmen dauerten bis zum Abend an und werden voraussichtlich erst am morgigen Tag vollends abgeschlossen sein.
Dank der vielen helfenden Hände konnten zwischenzeitlich alle großen Ausfallstraßen wieder für den Verkehr freigegeben werden. Lediglich einige kleinere Straßen bleiben weiterhin gesperrt. An ihnen wird morgen weiter gearbeitet. Insgesamt konnten 240 Einsätze im Zusammenhang mit dem Wintereinbruch verzeichnet werden. Die Schäden blieben glücklicherweise auf Sachschäden begrenzt, Personenschäden gab es keine.
Die letzten Stunden haben mal wieder eindrucksvoll gezeigt, dass die Zusammenarbeit aller Hilfskräfte in einer solchen Krisensituation vorbildlich funktioniert. Zeitweise waren ca. 335 Einsatzkräfte organisationsübergreifend im Einsatz. Das Engagement und die Motivation, egal ob im Ehren- oder Hauptamt, macht deutlich, dass solche Einsatzlagen nur gemeinsam zu bewältigen sind.
Quelle: Feuerwehr Wiesbaden