Elektroschocks nach sechs Minuten – Erfolgreiche Rettungskette in Igstadt

17.8.2024 – Um die Mittagszeit wurde der Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden über Notruf 112 ein medizinischer Notfall gemeldet. Der Anrufer berichtete, dass ein älterer Herr nicht mehr reagiert und die Atmung ausgesetzt hätte. Der Einsatzbearbeiter nahm die wichtigsten Daten zum Einsatz auf und forderte die anwesenden Personen auf mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen, was diese umgehend taten. Dabei unterstützte er mit Handlungsanweisungen am Telefon und blieb in der Leitung bis die Rettungskräfte eintrafen, die im selben Moment von einem weiteren Einsatzbearbeiter alarmiert wurden.

Ein Rettungswagen sowie einen Krankentransportwagen der nahegelegenen Feuer- und Rettungswache 3, ein Notarzt-Einsatzfahrzeug aus dem St. Josefs-Hospital und ein Löschfahrzeug der Feuerwehr, das sich auf der Rückfahrt von einem Einsatz in Bierstadt befand, machten sich auf den Weg. Außerdem wurde Alarm für zwei nahe am Notfallort befindliche mobile Retter ausgelöst, die sich ebenfalls augenblicklich in Bewegung setzten.

Aufgrund der Nähe zur Einsatzstelle erreichten Rettungs- und Krankentransportwagen bereits drei Minuten nach der Alarmierung die Einsatzstelle. Die Einsatzkräfte übernahmen die Wiederbelebungsmaßnahmen und wurden dabei auch durch die kurz darauf eintreffenden mobilen Retter und später durch die Besatzung des Löschfahrzeugs unterstützt. Mit dem Defibrillator des Rettungswagens konnte bereits sechs Minuten nach dem Alarm ein erster Elektroschock abgegeben werden, zwei weitere folgten bis das das Herz des betroffenen wieder in einen regelmäßigen Rhythmus versetzt werden konnte.

Der Patient wurde nach Eintreffen des Notarztes in den Rettungswagen verbracht und in stabilem Zustand in eine Wiesbadener Klinik transportiert, wo seine Behandlung durch Ärzte und Pfleger fortgeführt wird. Der Einsatz zeigt eindrücklich, wie wichtig das Zusammenspiel aller Glieder der Rettungskette – von der Leitstelle, über Ersthelfer, mobile Retter, Feuerwehr, Rettungsdienst und das Krankenhaus – ist.

Wie funktioniert Mobile Retter?

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Medizinisch qualifizierte Ersthelferinnen in Wiesbaden, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und durch die Leitstelle über eine App parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Sie übernehmen lebensrettende Sofortmaßnahmen oder können, wie in diesem Fall, die Mitarbeiter des Rettungsdienstes unterstützen. Nähere Informationen sind unter www.mobile-retter.org/wi zu finden.

Was ist ein Defibrillator?

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das bei einem plötzlichen Herzstillstand eingesetzt wird. Er gibt einen starken elektrischen Impuls an das Herz ab, um einen unregelmäßigen Herzrhythmus wiederherzustellen und das Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Es gibt sowohl tragbare Defibrillatoren, die von medizinischem Fachpersonal verwendet werden, als auch automatisierte externe Defibrillatoren (AED), die für die Anwendung durch Laien konzipiert sind und in vielen öffentlichen Bereichen zu finden sind. AEDs sind einfach zu bedienen und geben sprachliche Anweisungen, um den Anwender durch den Rettungsvorgang zu führen.

(jh)

Quelle: Feuerwehr Wiesbaden