Weit mehr als 1000 Notrufe seit gestern Abend. Über 350 sturmbedingte Einsätze wurden in Braunschweig
und den Landkreisen Peine und Wolfenbüttel alarmiert und disponiert.
19.02.2022 Braunschweig:
Während durch sturmbedingte Einsatzstellen derzeit viele Einsatzkräfte in allen Teilen unserer Region
Schäden und Gefahren beseitigen, bearbeiten fast unbemerkt von der Öffentlichkeit zahlreiche Disponenten
der Leitstelle Braunschweig/Peine/Wolfenbüttel unentwegt die eingehenden Notrufe und Hilferufe,
um schnellmöglich die passende Hilfe alarmieren zu können.
Während schon an normalen Tagen das Einsatzaufkommen zeitweise herausfordernd ist, glühen seit
gestern Abend die Drähte der Notrufleitungen. Bis zu 12 Disponenten gleichzeitig (normal sind nachts
3 und tagsüber 7) bearbeiten seitdem eingehende Meldungen, hinterfragen professionell und freundlich
die Dringlichkeit, leiten ggf. zu Erste-Hilfe-Maßnahmen an und alarmieren die benötigten Einsatzkräfte
des Rettungsdienstes und der Feuerwehren.
In Zahlen haben die Disponenten bis Mittag weit mehr als 1000 Notrufe und Anrufe entgegengenommen,
aus denen bislang 350 Unwetterbezogene Einsätze weit über 100 Notfallrettungseinsätze resultierten.
Die Einsätze werden nach dem Notrufgespräch entweder per Alarmierung der passenden Einheiten
direkt weitergeleitet oder an speziell eingerichtete Einsatzleitungen weitergegeben, die die Einsatzstellen
Ihrerseits entsprechend weiterbearbeiten.
Bei der Berufsfeuerwehr wurden hierfür ca. 20 zusätzliche Einsatzkräfte zur Koordination und für Spezialaufgaben
bereitgestellt. Ergänzt werden diese durch speziell ausgebildete Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig.
Durch hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehren im Einzugsgebiet werden diese Einsatzstellen letztlich
schnellstmöglich angefahren und nach Möglichkeit die Gefahren beseitigt. In Braunschweig und einigen
Gemeinden entlasten die Örtliche Einsatzleitungen der Freiwilligen Feuerwehren die Leitstelle erheblich
und übernehmen die örtliche Koordination der Einsatzstellen.
Derzeit laufen weiterhin noch viele Notrufe in der Leitstelle ein. Dennoch ist eine Beruhigung der Situa-tion erkennbar, so dass wir gegen Abend wahrscheinlich die personelle Besetzung reduzieren können.
Für die Leitstellendisponenten ist dies das zweite herausfordernde Unwetterereignis innerhalb der letzten Tage. Auch von Mittwoch auf Donnerstag waren Sonderbesetzungen und glühende Notruflei-tungen eine Herausforderung. Erschwert wird das Arbeiten in der Leitstelle derzeit noch durch die en-gen räumlichen Verhältnisse in der alten Leitstelle. Durch die hohe Motivation der Disponenten gerade in solchen Lagen und die Erwartung der Fertigstellung der neuen Leitstelle erfolgt die Arbeit dennoch mit hohem Engagement. In der neuen Leitstelle werden die räumlichen und technischen Bedingungen deutlich besser für die Bearbeitung von derartigen Großereignissen ausgelegt sein.
Quelle: BF Braunschweig, Einsatzleiter: Brandrat Frank Hermanns