Nach sechs intensiven Messetagen schließt die INTERSCHUTZ 2022 heute ihre Tore. Aussteller, Besucher, Partner und Veranstalter ziehen ein durchweg positives Fazit. Angesichts der zunehmenden Naturkatastrophen und humanitären Krisen sei es nach sieben Jahren höchste Zeit gewesen, wieder als Branche zusammenzukommen und gemeinsam Strategien für die Zukunft des Bevölkerungsschutzes zu entwickeln. Das zeigt auch der enorme Besucherzuspruch. 85 000 Besucher strömten auf das Messegelände in Hannover.
Hannover. „Vor dem Hintergrund zunehmender Bedrohungsszenarien war es nach sieben Jahren höchste Zeit für eine INTERSCHUTZ im Präsenzformat“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. „Auf der Messe ging es darum, sich zu vernetzen, Ideen zu entwickeln, Lösungen zu diskutieren und das internationale Netzwerk weiter auszubauen. Damit ist die INTERSCHUTZ mehr als eine reine Produktschau, sondern Gestalterin einer nachhaltigen Sicherheitsarchitektur auf nationaler und globaler Ebene.“
85 000 Besucher aus 61 Ländern informierten sich auf der INTERSCHUTZ über die Zukunftsthemen der Branche. Neben Deutschland zählten Österreich, die Schweiz, Niederlande, Belgien und Frankreich zu den stärksten Besuchernationen.
Das INTERSCHUTZ-Team hatte angekündigt, einen Euro pro Besucher an die vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) organisierte „Feuerwehrhilfe Ukraine“ zu spenden. „Um die Sache rund zu machen, erhöhen wir den Betrag auf 100 000 Euro“, erklärte Köckler bei der Übergabe des Spendenschecks.
Mehr als 1 300 Aussteller aus über 50 Ländern lobten neben der hohen Internationalität besonders die Qualität des Fachpublikums auf der Messe.
Auch die Partner der INTERSCHUTZ zeigten sich hoch zufrieden. Dirk Aschenbrenner, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) brachte es auf den Punkt: „Auf der INTERSCHUTZ 2022 hat sich genau das bewahrheitet, was wir sehen und erleben wollten. Es war großartig, dass die Community hier wieder zusammengekommen ist. Es gab eine hervorragende Produktschau und ein unheimlich großes Netzwerk. Außerdem hatten wir viele Diskussionen über aktuelle Problemsituationen und zukunftsweisende Ideen, die hier kreiert worden sind. Die Weltleitmesse hält, was sie verspricht.“
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse kam zu einem ähnlichen Urteil: „Das war eine der besten INTERSCHUTZ-Messen, die ich je erlebt habe. Die gezeigten Entwicklungen, Ideen und Konzepte sind fantastisch und helfen uns dabei, einen technischen und aktiven ,Refresh‘ zum Wohl der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren zu erreichen. Sehr viele Entscheider aus der ganzen Welt waren präsent. Wir konnten unsere Netzwerke stark erweitern und das einzigartige System der Feuerwehren in Deutschland vorstellen. Die Deutsche Messe AG war ein hervorragender Gastgeber.“
Parallel zur INTERSCHUTZ 2022 fand der 29. Deutsche Feuerwehrtag des DFV statt und transportierte das Thema Feuerwehr mit vielen Aktionen von der Messe in die Innenstadt. Hannovers Feuerwehrchef Dieter Rohrberg erklärte: „Wir sind begeistert von dem großen Zuspruch sowohl bei den Aktionen in der City als auch auf der INTERSCHUTZ selbst. Faszinierend war auf der INTERSCHUTZ zudem zu sehen, welche technischen Entwicklungen seit 2015 stattgefunden haben. Wir sind stolz, dass die Landeshauptstadt Hannover erneut Gastgeber des Deutschen Feuerwehrtages sowie der INTERSCHUTZ sein durfte und damit eine Woche lang die ‚Blaulichthauptstadt‘ war. Wir freuen uns sehr auf die nächste INTERSCHUTZ hier in Hannover und können es bis 2026 kaum erwarten.“
Dr. Tobias Ehrhard, Geschäftsführer des VDMA Feuerwehrtechnik fügte abschließend hinzu: „Die INTERSCHUTZ 2022 war ein eindrucksvolles Live-Erlebnis, ein Innovationsforum, wie wir Feuerwehrtechniker es schätzen und lieben. Tolle Begegnungen, faszinierende Technologien, verbunden mit spannenden Konzepten für eine ebenso vernetzte wie nachhaltige Brandbekämpfung von morgen, haben uns gezeigt: Die INTERSCHUTZ lohnt sich. Auf bald in Hannover!“
Kernthemen der Messe: Digitalisierung, Bevölkerungsschutz und Nachhaltigkeit
Zu den Kernthemen der INTERSCHUTZ 2022 zählte die zunehmende Bedeutung von Digitalisierung und Robotik in der Gefahrenabwehr. Drohnen, Rettungs- und Löschroboter waren daher ebenso Teil der Messe, wie Systeme zur Echtzeitübertragung und -auswertung von Bild-, Video- und Einsatzdaten. „An digitalen Lösungen kommen Feuerwehren, Rettungsdienste und Hilfsorganisationen heute nicht mehr vorbei. Sie machen den Einsatz schneller, effizienter und vor allem sicherer“, betonte Köckler.
Angesichts der verheerenden Waldbrände in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern wurden auf der Messe Strategien zur Waldbrandbekämpfung diskutiert und entsprechende Löschfahrzeuge gezeigt. Experten erwarten, dass die weltweiten Klimaveränderungen in den kommenden Jahren auch in Mitteleuropa zunehmend zu Verhältnissen wie in südlicheren Ländern führen. Naturkatastrophen kennen keine Grenzen. Gerade deshalb komme es jetzt darauf an, sich länderübergreifend zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und neue Konzepte für den Bevölkerungsschutz insgesamt zu entwickeln.
Nachhaltigkeit war das dritte Schwerpunktthema der INTERSCHUTZ. Dabei zeichnete sich ab, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge in Zukunft eine größere Rolle bei den Feuerwehren und Rettungsdiensten spielen könnten. Rosenbauer präsentierte als Weltpremiere den Electric Panther – das erste elektrisch betriebene Flugfeldlöschfahrzeug der Welt.
Dr. Dieter Siegel, CEO Rosenbauer International AG , sagte: „Das Feedback der Besucher hat klar bestätigt, wie inspirierend ein persönlicher Austausch zwischen Kunde, Partner und Hersteller ist. Denn kreative Lösungsansätze, um die zukünftigen Herausforderungen im Feuerwehrwesen zu meistern, entstehen oft erst im direkten Gespräch. Als Wegbegleiter der Feuerwehren war es uns auch ein besonders Anliegen, die dafür zukünftig benötigten Produkte erlebbar und begreifbar zu präsentieren. Dies konnten wir durch die Teilnahme an der INTERSCHUTZ in unserer ‚Rosenbauer City‘ perfekt umsetzen und so wertvolle Impulse für die eigene Arbeit gewinnen.“
Nächster INTERSCHUTZ-Termin und neues Zwischenformat schon 2023
Die nächste INTERSCHUTZ findet vom 1. bis 6. Juni 2026 in Hannover statt. Um die Zeit bis dahin nicht zu lang werden zu lassen, plant die Deutsche Messe AG verschiedene INTERSCHUTZ-Zwischenformate. So soll in einem ersten Schritt bereits im kommenden Jahr eine neue Veranstaltung powered by INTERSCHUTZ an den Start gehen. „Einsatzort Zukunft“ heißt das neue Format, das vom 14. bis 17. Mai 2023 parallel zur vfdb-Fachtagung in Münster ausgerichtet wird.
Quelle: Messe Hannover