8.2.2023 –
Ein Zeichen der Wertschätzung für gelebte Zivilcourage
Menschen in kritischen oder gar lebensbedrohlichen Situationen zu helfen und entschlossen den Mut zu haben, ein Leben zu retten, erfordert Respekt und Anerkennung. Nicht wegsehen und zur Stelle zu sein, wenn ein Mensch in Not gerät, ist für viele selbstverständlich. Dennoch bedarf es Entschlossenheit und manchmal auch Überwindung.
In diesem Jahr haben wir wieder diejenigen auszeichnen dürfen, die nicht weggesehen, sondern beherzt fremde Menschen aus einer Lebensgefahr gerettet haben.
Als eine bereits seit Jahren gefestigte Tradition überreicht die Berliner Feuerwehr heute 18 Bürgerinnen und Bürgern ein besonderes Symbol der Ehrung, den „Engel der Großstadt“. Ein Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung.
Unter der Teilnahme der Senatorin für Inneres, Digitalisierung und Sport, Frau Iris Spranger, konnte der kommissarische Ständige Vertreter des Landesbranddirektors, Herr Per Kleist, den Auszuzeichnenden die Ehrung überreichen.
„Ich freue mich, dass es seit 2010 bei der Berliner Feuerwehr diese wichtige Tradition gibt, Menschen öffentlichkeitswirksam zu ehren, die Zivilcourage bewiesen und anderen aktiv geholfen haben. Sie sind zu Engeln der Großstadt geworden, weil Sie Menschen gerettet oder reanimiert sowie Mitgefühl und Anteilnahme gezeigt haben. Sie haben Empathie und Mut bewiesen und umsichtig und vorbildlich gehandelt. Dieses zeichnet Sie alle aus und verdient unseren großen Respekt und unsere Anerkennung. Sie, die Engel der Großstadt, haben Zeichen für den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft gesetzt. Dafür möchte ich mich bei Ihnen auch im Namen des Senats ganz herzlich bedanken“, sagte Iris Spranger, Senatorin für Inneres, Digitalisierung und Sport.
Herr Kleist führt weiter aus: „Einen fremden Menschen zum Teil unter Einsatz des eigenen Lebens entschlossen und selbstlos aus einer Notlage zu retten, zeugt von höchster Zivilcourage. In lebensbedrohlichen Situationen anderen zu Hilfe zu eilen und Ihnen beizustehen, verdient meine höchste Anerkennung und meinen Respekt. Für die Notleidenden sind diese Menschen sprichwörtlich zu Engeln geworden.
Dafür bedanke ich mich recht herzlich! Ich möchte an dieser Stelle an alle Menschen in unserer Stadt appellieren. Schauen Sie nicht weg und achten Sie auf Ihre Mitmenschen. Helfen Sie dort, wo Menschen sich von allein nicht mehr helfen können. Bleiben Sie dabei jedoch besonnen und bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr.“
Der Berliner Feuerwehr war und ist es ein Bedürfnis, zum einen ein so uneigennütziges und ehrenvolles Verhalten zu würdigen und zum anderen, die Botschaft in die Öffentlichkeit zu tragen, Zivilcourage zu leben und Menschen in einer Notsituation beizustehen.
Wir bedanken uns recht herzlich bei unseren 18 Engeln der Großstadt.
Auswahl einzelner Fälle:
30.09.2022 – U-Bahnfahrerin rettet Fahrgästen das Leben
Am frühen Morgen des 30.09.2022 brach im U-Bahnhof Seestraße ein Feuer aus. Die U-Bahnzugführerin der Linie U9 bemerkte beim Befahren des Bahnhofes das Feuer und stoppte den Zug. Nachdem Sie das Feuer der BVG-Leitstelle meldete, unternahm sie selbst erste Löschversuche. Der Brand konnte jedoch nicht vollends gelöscht werden. Die Zugführerin handelte besonnen und ruhig. Sie informierte die Fahrgäste und führte alle eigenständig ins Freie. Anschließend fuhrt sie die U-Bahn in den Tunnel zurück, von wo aus sie dann von Einsatzkräften der Berliner Feuerwehr in Sicherheit gebracht und anschließend rettungsdienstlich versorgt wurde.
27.10.2022 – Schüler retten Mann mit seinem Hund aus der Spree
Am 27.10.2022 ging ein Mann mit seinem Hund an der Spree spazieren, woraufhin der Hund plötzlich in die Spree sprang. Das Herrchen des Hundes sprang ebenfalls in das Wasser, um den Hund zu retten. Beide konnten jedoch nicht eigenständig die Kaimauer aufsteigen, um aus dem Wasser zu gelangen. Eine Gruppe von drei bis fünf Schülern, die in Berlin zu Besuch waren, erkannten die Situation und alarmierten die Berliner Feuerwehr. Anschließend hielten Sie den Mann und den Hund bis zum Eintreffen der Rettungskräfte an der Kaimauer über Wasser.
18.11.2022 – Person kollabiert in U-Bahn und muss reanimiert werden
Am U-Bahnhof Südstern kollabierte am 18.11.2022 eine Person im Zug und wurde reanimationspflichtig. Mehrere Ersthelfer schlossen sich zusammen und leiteten umgehend die überlebensnotwendige Reanimation ein. Zudem räumten Sie den Wagon und richteten mit weiteren Passanten einen Sichtschutz ein. Auch nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes unterstützten die Ersthelfer die Reanimation, sodass die Einsatzkräfte freie Kapazitäten hatten und die Behandlung der verletzten Person bestmöglich durchführen konnten.
Quelle: Berliner Feuerwehr, Stab Kommunikation