6.12.2023 –
- Wichtiger Erfahrungsaustausch unter 24 Waldbrandexpertinnen und Experten aus 14 Nationen findet erstmals in Tirol statt
- Eindrucksvolle Präsentation des Tiroler Ansatzes in der Waldbrandbekämpfung
- Waldbrände sind in Tirol aufgrund Topologie und Schutzwaldthematik im Fokus
- Zukünftige Bestrebungen einer standardisierten Ausbildung vom Einzelmitglied bis zur Einsatzleitung
Beim Treffen der Kommission „Forest Fires“ des internationalen Feuerwehrverbandes „CTIF“ (Comité Technique International de prévention et d’extinction du Feu, deutsch: Internationales Technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen) versammelten sich 24 Experten aus 14 Nationen vom 5.-6.12. beim Landes-Feuerwehrverband in Telfs. Dieses halbjährliche Treffen, jeweils an wechselnden Orten, fokussiert sich auf die Waldbrandbekämpfung und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren über Taktiken, Erfahrungen und Equipment. Im Verlauf des Meetings werden in Präsentationen durch die Teilnehmernationen auch bedeutende Ereignisse behandelt, um gemeinsam effektive Lösungen in diesem kritischen Bereich zu entwickeln.
Besonderheit Waldbrand
„Waldbrände bergen nicht nur durch das Feuer selbst, sondern auch durch die Zerstörung von Schutzwäldern eine enorme Gefahr in sich. Als enger Partner unterstützt das Land Tirol die Tiroler Feuerwehren dabei, sich für Waldbrände zu rüsten, Ausbildungen zu absolvieren und spezielle Ausrüstung anzuschaffen. Gleichzeitig bedarf es jedoch auch des Austausches von Erfahrungen, Know-How und Wissen, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können. Die internationale Tagung ‚Forest Fires Commission’ bietet den perfekten Rahmen dafür und ist damit eine wichtige Veranstaltung im Sinne der Sicherheit in Tirol“, freut sich Sicherheitslandesrätin Astrid Mair über die Austragung der renommierten Tagung in Telfs.
Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt
Im Rahmen des CTIF „Forest Fires“ Meetings betont Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter die Wichtigkeit des internationalen Erfahrungsaustauschs in der Waldbrandbekämpfung: „Tirol kann hier wertvolle Einsichten durch den Einsatz innovativer Technologien wie Feuerwehrdrohnen einbringen und Erfahrungen teilen, die durch unsere einzigartige Topologie und Schutzwaldthematik geprägt sind. Wir zeigen zudem die Vorteile unseres Feuerwehrwesens auf, wie die flächendeckende Einsatzbereitschaft und dadurch rasche Eingreifzeit bei Waldbränden. Der Tiroler Ansatz einer schnellen und umfassenden Bekämpfung, damit dem Feuer die Ausbreitungsmöglichkeiten schon von Beginn an genommen werden, findet auch international Beachtung. Dies funktioniert nur durch die erfolgreiche Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen, Behörden und auch ziviler Betreibern von Hubschraubern, was wir den Vertretern der Nationen bei diesem Meeting näher bringen möchten. Zusammenfassend sind die beiden Tage in Telfs eine bedeutende Gelegenheit, um von den Erfahrungen anderer Nationen zu lernen und unsere eigenen Kenntnisse beizutragen.“
Zukünftige Schnittstellen
„Verschiedene Taktiken, Möglichkeiten, Ausrüstungen, Neuerungen, Technologien und vieles mehr wird in Tagungen wie diesen diskutiert. Konkret entstand aus den intensiven Gesprächen unter den Mitgliedern aus Österreich, Slowenien, Kroatien, Deutschland und Norwegen der Wunsch, ein gemeinsames Projekt zu initiieren. Ziel soll sein, die Ausbildungrichtlinien der Waldbrandbekämpfung vom einfachen Feuerwehrmitglied bis zum Einsatzleiter zu standardisieren und dabei die reichhaltigen Erfahrungen der teilnehmenden Länder einfließen zu lassen. Zusätzlich planen aufgrund des präsentierten Ansatzes der Tiroler Ausbildung im Bereich Waldbrand einige Teilnehmer, spezielle Führungslehrgänge bei uns zu besuchen. Weiters wurden Möglichkeiten erörtert, internationale Trainingsprogramme und innovative Lehransätze auszutauschen, um die Effektivität in der Bekämpfung von Waldbränden gemeinsam zu verbessern“, zeigt sich der Tiroler Experte für Vegetationsbrandbekämpfung und Flugdienst Jörg Degenhart erfreut über die erfolgreichen Gespräche und Diskussionen.
Die Herausforderungen steigen
Zisoula Ntasiou, Oberstleutnant im griechischen Feuerwehrverband und Generalsekretärin der Kommission „Forest Fires“ des CTIF, lobt Tirol als Gastgeber dieses Treffens: „Tirol war ein hervorragender Gastgeber und wir bekamen viele Eindücke, wie professionell dem Thema Waldbrand hier begegnet wird.“ Für die Zukunft sieht Ntasiou weiteren Handlungsbedarf der Kommission „Der Klimawandel ist hier und der Einfluss auf die Zunahme solcher Katastrophen wird immer größer. Die Kommission ist sich einig, dass nur durch gemeinsame Anstrengungen diesen Herausforderungen und Veränderungen, auch in der Waldbrandbekämpfung, begegnet werden kann. Dabei ist der internationale Austausch extrem wichtig, um voneinander zu lernen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Die erfolgreiche Zusammenkunft beim Landes-Feuerwehrverband in Telfs markiert einen weiteren Schritt in der globalen Zusammenarbeit zur effektiven Bekämpfung von Waldbränden.
Teilnehmernationen: Frankreich, Tschechien, Deutschland, Kroatien, Belgien, Griechenland, Schweiz, Norwegen, Slowenien, Finnland, Portugal, Bulgarien, Dänemark, Österreich
Quelle: Landes-Feuerwehrverband Tirol / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, BI Ing. Anton Wegscheider, BSc MSc