10.5.2024 – Gemeinsam mit der Berliner Innensenatorin, Iris Spranger, hat der Landesbranddirektor, Dr. Karsten Homrighausen, am heutigen Tag in Mitte auf einer Pressekonferenz die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten der Berliner Feuerwehr aus dem Jahr 2023 vorgestellt. Dies geschah im Vorfeld zur Veröffentlichung des Jahresberichtes, welcher in den kommenden Wochen herausgegeben wird.
Zahlen, Daten, Fakten – Statistische Auswertung 2023
Das zweite Jahr in Folge erreichte die Berliner Feuerwehr Einsatzzahlen von über einer halben
Million. Zwar sind die Gesamteinsatzzahlen nicht gestiegen, allerdings liegen sie mit 514.866 insgesamten
Einsatzalarmierungen nah an den Zahlen des Vorjahres. Im Jahr 2023 nahm die Leitstelle
der Berliner Feuerwehr 1.215.052 Notrufe entgegen. Dies bedeutet, dass durchschnittlich
alle 26 Sekunden ein Notruf unter der Nummer 112 einging und sich hieraus alle 61 Sekunden ein
neuer Einsatz ergeben hat.
Medizinische Gefahrenabwehr
Auch 2023 lag der Einsatzschwerpunkt in der medizinischen Gefahrenabwehr. Insgesamt wurden
hier 465.449 Einsätze aufgenommen. Hierunter entfielen 419.918 Einsätze auf den Notfallrettungsdienst.
Bei 25.239 Einsätzen handelte es sich um Notfalltransporte und bei 20.292 Einsätzen
um Fehleinsätze im Rettungsdienstbereich. Die Belastung lag damit gegenüber dem Vorjahr mit
einem leichten Minus von rund 2 % auf ähnlich hohem Niveau.
Technische Gefahrenabwehr
49.417 Einsätze verzeichnete die Berliner Feuerwehr im Jahr 2023 in der technischen Gefahrenabwehr.
Diese gliedern sich auf in 9.584 Einsätze in der Brandbekämpfung, 24.607 Einsätze in
der technischen Hilfeleistung, 8.521 Erkundungen und 6.705 Fehleinsätze. Im Vergleich zum Vorjahr
sind hier die Zahlen insgesamt um rund 8,9 % gefallen.
Entwicklung der Hilfsfristen
Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Hilfsfristen in allen Bereichen verbessert werden. Von einer
durchschnittlichen Zeit von 11,14 Minuten verbesserte sich die Zeit hier auf 10,88 Minuten. Im Bereich
der Brandbekämpfung lag die durchschnittliche Eintreffzeit der ersten Kräfte bei 9,80 Minuten,
was gegenüber dem Vorjahr (9,86 Minuten) auch eine leichte Verbesserung ergab. Bei den
technischen Hilfeleistungen konnten wir uns von 9,87 Minuten im Jahr 2022 auf 9,58 Minuten verbessern.
Auswirkung der RDAbweichV auf den Rettungsdienst
Durch das Inkrafttreten der Rettungsdienstabweichverordnung (RDAbweichV) am 27.4.2023
konnte trotz gleichbleibender Personalstärke der Ausfall von Rettungs-Transport-Wagen (RTW)
der Berliner Feuerwehr signifikant gesenkt werden. Sind im vergleichbaren Zeitraum des Jahres
2022 noch durchschnittlich 9,1 Rettungswagen pro Tag ausgefallen, waren es nach Inkrafttreten
der RDAbweichV nur noch 2,3 RTW pro Tag. Die Auswirkungen auf die Notfallmedizinische Versorgung
in Berlin lassen sich hier auch in der Verbesserung der Hilfsfristen in beinahe allen Bereichen
der Rettungsdienst-Einsatzarten belegen. So sank die Hilfsfrist bei den besonders zeitkritischen
Reanimationen zum Beispiel von durchschnittlich 8,8 auf 8,54 Minuten.
Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)
Durch die Präzisierung (Code Review) bei der computergestützten Notrufabfrage konnte die Zahl
abgabefähiger Einsätze im Jahr 2023 weiter gesteigert werden. So stieg hier die Zahl im Vergleich
zu 2022 um +5.886 Einsätze auf 79.141. Es gibt aber immer wieder Situationen, bei denen
eine Abgabe des Einsatzes kritisch wäre. Das ist z. B. dann der Fall, wenn die betroffene Person
sich im öffentlichen Raum befindet oder wenn bereits ein Arzt der KV den Zustand der Patientin
oder des Patienten beurteilt hat. Dann kommt es zu einer „Aufwertung“ und der Einsatz wird dennoch
von der Berliner Feuerwehr oder ihren Partnern durchgeführt. Die Anzahl der Einsätze, die
tatsächlich zu einer Abgabe an die KV führten, stieg hierbei um +4.476 Einsätze auf 38.308 an.
Die Anzahl der Einsätze, die hingegen von der KV an die Berliner Feuerwehr abgegeben wurde
stieg um +7.513 Einsätze auf 19.453 an.
Nachwuchskräfte
Im Jahr 2023 hat die Berliner Feuerwehr 871 Auszubildende beschäftigt. Diese wurden über 7 Zugangswege
eingestellt, darunter auch 37 Nachwuchskräfte des neuen Zugangsweges 112 Direkt
Plus . Dies entspricht einem Zuwachs von 3,4% im Vergleich zum Vorjahr. In den vergangenen
zehn Jahren hat sich damit die Zahl der Auszubildenden nahezu vervierfacht.
Quelle: Berliner Feuerwehr, Stab Kommunikation