Montag, 9. September 2019, 23.12 Uhr, Rochusstraße, Pempelfort
Am späten Montagabend kam es aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Brand in einem Patientenzimmer des Marienhosptials. Aufgrund der starken Verrauchung auf der gesamten Station mussten 15 Menschen von der Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden. Das Feuer war nach einer Stunde gelöscht. Mit Unterstützung von Rettungsdiensteinheiten aus ganz Düsseldorf sowie aus Neuss und Mettmann konnten insgesamt 100 betroffene, unverletzte Menschen vor und im Krankenhaus versorgt werden. 19 Verletzte musste nach der ersten medizinischen Versorgung in umliegende Krankenhäuser transportiert werden. Für einen 77-jährigen Mann kam jede Hilfe zu spät, er verstarb noch vor Ort. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nach vier Stunden kehrten die letzten der rund 180 Einsatzkräfte zu ihren Wachen zurück.
Über die automatische Brandmeldeanlage des Marienhospitals erreichte die Feuerwehr Düsseldorf am Montagabend eine Feuermeldung. Bereits auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte meldeten sich Mitarbeiter des Krankenhauses über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle der Feuerwehr und bestätigten einen Brand im Gebäude. Sofort ließ der Einsatzleiter weitere Einheiten nach Pempelfort alarmieren.
Beim Eintreffen der ersten Feuerwache von der Münsterstraße bereits wenige Minuten nach der Alarmierung, war beißender Brandgeruch außerhalb des Gebäudes wahrzunehmen. Sofort entsendete der Löschzugführer einen Trupp in die zweite Etage des Gebäudes. Als der erste Atemschutztrupp dort eintraf, war bereits der komplette Flur der Station mit schwarzem Rauch gefüllt und Patienten kamen den Rettungskräften entgegen. Mit allen verfügbaren Feuerwehrleuten wurde sofort mit der Menschenrettung über den Treppenraum sowie von außen mit drei Drehleitern begonnen. So konnten innerhalb kürzester Zeit insgesamt 15 Menschen durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet werden.
Da der Brandrauch sich von der zweiten Etage auf die darüber liegenden Geschosse ausgebreitet hatte, mussten im weiteren Verlauf vom dritten bis einschließlich siebten Obergeschoss insgesamt 46 Patienten in den rauchfreien Bereich der jeweiligen Etagen durch Mitarbeiter des Krankenhauses evakuiert werden. Um die zu erwartende hohe Anzahl an Verletzten bewältigen zu können, wurden vorsorglich sämtliche Rettungsdiensteinheiten der Landeshauptstadt sowie medizinische Sofortkomponenten aus dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mettmann alarmiert.
Nachdem die Menschenrettung auf der betroffenen internistischen Station abgeschlossen war, konnte der Brand in einem Patientenzimmer bekämpft werden. Da aufgrund der Hitzeentwicklung eine Sauerstoffleitung im Zimmer zerstört wurde, fachte dieser Umstand das Feuer im Zimmer zwischenzeitlich an. Rund eine Stunde nach der Alarmierung meldete der Einsatzleiter „Feuer in Gewalt“ an die Leitstelle.
Zeitgleich mit der Menschenrettung sowie der Brandbekämpfung begann der Rettungsdienstes in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Ambulanz sowie der Intensivstation des Krankenhauses, mit der medizinischen Versorgung der Verletzten in der Ambulanz sowie auf dem Parkplatz vor dem Gebäude. Bei dem Brand wurden insgesamt 19 Menschen verletzt. Vier davon erlitten schwere Rauchgasvergiftungen, bei denen Lebensgefahr besteht. Zwei davon kamen mit Rettungswagen in ein Krankenhaus nach Gelsenkirchen. Zwei weitere – einer davon mit einem Rettungshubschrauber – mussten in eine Aachener Spezialklinik transportiert werden. Drei weitere Patienten erlitten schwere Verletzungen, weitere zwölf Menschen mussten mit leichten bis mittelschweren Verletzungen in Düsseldorfer Krankenhäuser transportiert werden. Auf der internistischen Station im zweiten Obergeschoss kam für einen 77-jährigen Mann jede Hilfe zu spät, er verstarb noch vor Ort.
Im weiteren Verlauf untersuchten und betreuten die Notfallsanitäter sowie Notärzte rund 100 Betroffene Menschen aus dem Krankenhaus, die aber keine Verletzungen durch das Ereignis von sich trugen. Aufgrund der Zusammenlegung von Patienten innerhalb des Krankenhauses und die Nutzung von noch freien Kapazitäten, mussten keine Patienten in andere Krankenhäuser transportiert werden. Alle konnten auf den rauchfreien Stationen im Anschluss wie gewohnt vom Krankenhauspersonal versorgt werden.
Insgesamt war die Feuerwehr Düsseldorf mit allen neun Berufsfeuerwachen vor Ort im Einsatz gewesen. Um die verwaisten Wachen weiterhin besetzten zu können, wurden alle Freiwilligen Feuerwehren in Düsseldorf in Alarmbereitschaft gesetzt, sowie dienstfreie Führungskräfte zur Hüttenstraße alarmiert, um im Hintergrund die einsatzbegleitenden Maßnahmen zu koordinieren. Vor Ort am Marienhospital waren rund 180 Retter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes im Einsatz für Düsseldorf gewesen. Weitere 137 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr unterstützen beim Besetzen weiterer Führungsfahrzeuge sowie der Feuerwache im gesamten Stadtgebiet.
Nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie den Mitarbeitern der Klinik, konnten viele Menschen schnell aus den gefährdeten Bereichen in Sicherheit gebracht werden. Weiterhin unterstützen Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der Bezirksregierung Düsseldorf sowie mehrere Notfallseelsorger die Einsatzmaßnahmen vor Ort. Bereits kurz nach Beendigung der Löscharbeiten hat die Kriminalpolizei die Ermittlung zur genauen Brandursache aufgenommen. Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann derzeit nicht genau beziffert werden. Nach vier Stunden konnte die Einsatzstelle der Kriminalpolizei sowie den Verantwortlichen des Marienhospitals übergeben werden.
Quelle: Feuerwehr Düsseldorf, Pressesprecher Christopher Schuster