Lübeck – Die Deutsche Bahn hat im Rahmen einer Presseveranstaltung Ende Juni den neuen Rettungszug am Standort Fulda vorgestellt. Der Zug ist Bestandteil eines Großauftrags aus dem Jahr 2012 und ersetzt das seit rund 30 Jahren im Einsatz befindliche Vorgängermodell.
„Wir haben die komplette Fahrzeugflotte ausgetauscht und einen siebten Zug als Reserve angeschafft. Insgesamt wurden 85 Millionen Euro investiert. Es geht darum, den Feuerwehren das Leben so einfach wie möglich zu machen“, erklärte Dirk Brill, Leiter Notfallmanagement bei der Bahn.
„Dräger ist stolz darauf, die Bahn seit über 30 Jahren bei der Betriebssicherheit zu unterstützen und an der Lieferung der neuen Rettungszüge maßgeblich beteiligt zu sein“, sagte Christian Marburg, Projektleiter bei Dräger.
Der Fuldaer Zug ist 138 Meter lang, 441 Tonnen schwer und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Mit ihm können Einsatzkräfte und Material direkt und sicher zum Ort des Geschehens gebracht werden. Die Spezialwagen in modularer Containerbauweise verfügen über eine umgebungsluftunabhängige Atemluftversorgung und sind von der möglicherweise kontaminierten Außenluft abgeschottet. Das ermöglicht geretteten Personen und Einsatzkräften über viele Stunden einen sicheren Aufenthalt ohne zusätzlichen Atemschutz in den Containern.
Lösch- und Rettungszüge
Dräger entwickelt bereits seit Jahren mit seinen Lösch- und Rettungszügen ein weltweit einzigartiges System für Rettungseinsätze. Die Einsatzmöglichkeiten sind je nach Anforderung und Aufgabenstellung der Bahnbetreiber vielfältig, insbesondere in Tunnelanlagen und schwer zugänglichen Streckenabschnitten, Brücken, Hanglagen oder wenn sich in Notfallsituationen Streckenabschnitte nur mit Schienenfahrzeugen erreichen lassen.
Die modulare Bauweise der Lösch- und Rettungszüge von Dräger ermöglicht Lösungen, die optimal an die Kundenbedürfnisse angepasst sind, etwa durch Mess-, Kommunikations- oder Funktechnik. Die Züge sind somit unverzichtbarer Teil eines Sicherheitskonzepts im Schienenverkehr.
Großauftrag 2012
2012 beauftragte die DB Netz AG Dräger mit der Lieferung von 36 Waggonaufbauten für Rettungszüge. Die Aufbauten ersetzten die sechs Rettungszüge, die Dräger in den 1980er und 90er Jahren an die Deutsche Bundesbahn geliefert hat. Zusätzlich beschaffte die Bahn einen weiteren Rettungszug komplett neu, der als Reserve für die jeweils turnusmäßig in Revision befindlichen Rettungszüge dient.
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