Wertvolle Erkenntnisse für die Sicherheit von Anwendern im Bereich der Feuerwehren verspricht ein aktuelles Forschungsprojekt zur „Thermischen Widerstandsfähigkeit und Funktionsfähigkeit von Pressluftatmern“. Das Vorhaben wurde unter anderem von der Stiftung „SafeInno“ gefördert und von der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) begleitet. „Die gewonnenen Ergebnisse sind sehr wichtig im Rahmen der technischen Entwicklung und Normung von Atemschutzgeräten“, betont Dr. Dirk Hagebölling Vorsitzender des zuständigen vfdb-Referats 8.
„Die technischen Veränderungen der Atemschutzgeräte im Laufe der vergangenen Jahrzehnte haben viele Vorteile, aber auch Risiken mit sich gebracht“, so Hagebölling. „Sie sind beispielsweise leichter, aber auch sensibler geworden.“ Ziel sei es gewesen, Schwachstellen zu erkennen und für die Überarbeitung der geltenden Normen angemessene technische Anforderungen zu definieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen aufgearbeitet und auf der vfdb-Jahresfachtagung 2019 vorgetragen werden.
Die bestehenden internationalen Normen für persönliche Schutzausrüstung decken nach den Erfahrungen der Feuerwehren nicht mehr das aktuelle Anforderungsprofil ab. Trotz eines schon hohen Sicherheitsstandards kommt es immer noch zu Unfällen mit teils tödlichen Folgen für Feuerwehreinsatzkräfte bei Brandeinsätzen mit Hilfe von Pressluftatmern. „Das Forschungsvorhaben diente deshalb dazu, die Versagenswahrscheinlichkeit von Pressluftatmern zu minimieren“, erläutert Dirk Hagebölling. Entsprechend werden Ergänzungen und Veränderungen der Standards für die thermische Prüfung von Pressluftatmern auf ISO-Ebene und parallel auf EN-Ebene vorgeschlagen.
Wie in dem Forschungsprojekt unter anderem festgestellt wurde, sieht die neue ISO-Norm bislang nur eine Überdruckversion vor und der Rundgewindeanschluss in seiner ursprünglichen Form ist nicht mehr aufgeführt. Ferner sei die Notwendigkeit der Austauschbarkeit von einzelnen Bestandteilen eines Pressluftatmers nicht berücksichtigt. Bei den EN- Normen wird darauf hingewiesen, dass sie zwar als Einzelteilnormen noch Bestand haben; es ist jedoch derzeit nicht absehbar, wie lange diese noch marktrelevant sein werden.
Die Siftung SafeInno wurde 2011 auf Initiative der Vereinigung für Deutschen Brandschutz e.V. (vfdb) gegründet. Ziel ist es, eine zusätzliche Möglichkeit zur finanziellen und inhaltlichen Unterstützung der Forschung im Bereich der Gefahrenabwehr zu schaffen. Zu den bisherigen Aktivitäten gehörte unter anderem auch ein gemeinsames Forschungsvorhaben von Branddirektion Frankfurt am Main und Universitätsmedizin Göttingen. Dabei ging es um die Erarbeitung von wissenschaftlich fundierten und statistisch untermauerten Aussagen zu Brandrauchtoxizität und damit um die gesicherte Entwicklung präventiver Maßnahmen zum Schutz der Menschen im Brandfall. Ebenso hat der SafeInno-Vorstand ein Vorhaben zur Brandschadenstatistik genehmigt. Die an unterschiedlichen Stellen und Institutionen vorhanden Daten sollen eingelesen, gepflegt und einheitlich dargestellt werden.
Quelle: vfdb
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