Nürnberger Feuerwehr wurde den Tag über stark gefordert. Die Integrierte Leitstelle musste zeitweise personell aufgestockt werden.

Kurz, heftig, aber ohne allzu schwere Folgen zog eine Starkregenfront um die Mittagszeit über Nürnberg und die Umgebung. Die Feuerwehr Nürnberg war mehrere Stunden mit Folgeeinsätzen beschäftigt. Zugleich hatten es andere Einsätze über den Tag hinweg in sich.

Im Zeitraum von 12 bis 15 Uhr gingen am 13.8.2020 über 500 Anrufe in der Integrierten Leitstelle (ILS) am Hafen ein, die zu zahlreichen wetterbedingten Einsätzen führten. Beispielsweise musste in der Stadt Nürnberg die Feuerwehr 50 Mal ausrücken. Dabei galt es hauptsächlich technische Hilfeleistungen aufgrund herabgestürzter Äste und Baumkronen, gefluteten Kellern, überschwemmten Fahrbahnen und Gehwegen abzuarbeiten.

Dabei konnte die Berufsfeuerwehr Nürnberg sich wie immer auf die Zuverlässigkeit ihrer Freiwilligen Feuerwehren verlassen. Im Einsatz waren die Einheiten von Almoshof, Buch, Eibach, Gartenstadt, Höfles, Katzwang, Kornburg, Laufamholz, Werderau und Worzeldorf.

Aufgrund des hohen Einsatz- und Notrufaufkommens im großen Leitstellengebiet musste die ILS Nürnberg zeitweise durch Fachpersonal der Feuerwache 5 aufgestockt werden. Denn neben den wetterbedingten Alarmierungen kam es noch zu zahlreichen weiteren Einsätzen:

So kam für ein 7 Monate altes Babys die Hilfe der Feuerwehr gerade noch rechtzeitig. Im Mercado-Parkhaus verließ eine Mutter ihr Fahrzeug, während der Schlüssel noch im Zündschloss steckte und das Auto plötzlich selbstständig die Türen hinter ihr verriegelte und so ihr Baby einschloss. Mit Spezialwerkzeug öffneten die Feuerwehrleute fachmännisch und ohne Beschädigung die Fahrzeugtüre und übergaben das Kind dem Rettungsdienst und der sichtlich schockierten, aber erleichterten Mutter.

Fast zeitgleich löste in der Brunnengasse in einem Geschäft die Brandmeldeanlage aus. Dies stellte sich nach kurzer Erkundung durch die Feuerwehr schnell als ein sog. Täuschungsalarm dar.

Trotz des Starkregens in einigen Stadtteilen war die Trockenheit in Erlenstegen noch so groß, dass es gegen 16 Uhr zum Ausbruch eines Waldbrandes kam. Dabei gelang es der Feuerwehr unter Einsatz mehrerer Stoßtrupps sowie dem Fällen einiger Bäume, die Brandausbreitung zu verhindern.

Bereits der Vormittag war von zwei größeren Feuerwehreinsätzen geprägt: In der Holzschuherstraße sorgte eine bei Bauarbeiten an einem Wohnhaus gefundene Brandbombe für einen sofortigen Baustopp. Zur Beseitigung wurde der Kampfmittelräumdienst angefordert. Da sich das Haus ohnehin komplett im Umbau befand, war eine Evakuierung nicht notwendig. Zudem bestand nach Experteneinschätzung für die Nachbarschaft keine unmittelbare Gefahr. Auf dem Rückweg zur Feuerwache mussten die Einheiten erneut abdrehen und zum U-Bahnhof Klinikum-Nord eilen. Dort löste die Brandmeldeanlage in einem U-Bahnzug aus und stoppte ihn automatisch im Bahnhof. Eine Rauchentwicklung konnte nach umfangreichern Kontrollen durch die Feuerwehr jedoch nicht festgestellt werden.

Zusätzlich kam es noch zu einigen Wohnungstüröffnungen und Rettungsdienstunterstützungen aufgrund von medizinischen Notfällen. So auch bei einem Verkehrsunfall am späten Abend im Stadtteil Worzeldorf. Dabei kam ein PKW in einer Kurve von der Fahrbahn ab und landete an einer Hauswand. Der Fahrer, der sich alleine im Auto befand, wurde nur leicht verletzt.

Trotz der vielen Einsätze gab es keine ernsthaft Verletzten. Der gesamte Sachschaden des heutigen Tages kann bislang nicht beziffert werden. Das geringe Verkehrsaufkommen in der Urlaubs- und Ferienzeit kam dabei den Einsatzkräften und allen Verkehrsteilnehmern zu Gute. So mussten keine nennenswerten Behinderungen in Kauf genommen werden.

Quelle: Feuerwehr Nürnberg, i.A. gez. Stephan Gräser (Einsatzleiter Feuerwehr) und Florian Krüger (Lagedienst ILS)