Rund zwei Wochen nach dem Brand im Trafowerk in der Südstadt wurde die Feuerwehr Nürnberg am 8.2.2021 erneut durch einen Großbrand in einer Industrieanlage herausgefordert. Im Großkraftwerk Franken im Stadtteil Gebersdorf war am späten Nachmittag ein Brand außer Kontrolle geraten und konnte sich aus bisher unbekannter Ursache vom Kesselhaus bis aufs Dach ausbreiten. Die Feuerwehr Nürnberg war mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften vor Ort um den Brand unter schwierigen Bedingungen unter Kontrolle zu bringen.
Gegen 17 Uhr muss der Brand im unteren Bereich des rund 80 Meter hohen Kesselhauses des Blocks 1 des Ölkraftwerks ausgebrochen sein. Durch Leitungs- oder Lüftungsanlagen fraß sich das Feuer dann zum circa 80 Meter hoch gelegenen Dach des Gebäudekomplexes durch. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte gegen 17: 15 Uhr waren bereits dichter Rauch und heller Flammenschein über dem Komplex zu erkennen. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwachen 1 und 4 löschten den Brand soweit von unten, soweit sie das Kesselhaus wegen der stark vom Brand beaufschlagten Stahlkonstruktion im Inneren überhaupt betreten konnten, und arbeiteten sich über einen Betontreppenraum auf das Dach des Kesselhauses vor, um dort ebenfalls die Flamen zu bekämpfen. Die Freiwillige Feuerwehr Werderau verteidigte mit einer Riegelstellung das Maschinenhaus gegen ein Übergreifen des Brandes. Die Drohnengruppe der Feuerwehr Nürnberg kontrollierte derweil die Außenhaut des Gebäudes auf weitere Zeichen einer Brandausbreitung. Um in dieser Höhe tatsächlich von außen etwas ausrichten und die Fassade des betroffene Gebäudes genauer kontrollieren zu können, wurde ein entsprechend großer Teleskopgelenkmast angefordert. Über diesen kamen dann Einsatzkräfte der Höhenrettungsgruppe zum Einsatz um die Fassade auf Glutnester in der Dämmung zu kontrollieren. Gegen 20:00 Uhr konnte mit dem Ablöschen des Brandes auf dem Dach „Feuer aus!“ gemeldet werden. Um 22 Uhr konnte die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben werden, in der Nacht werden zur Kontrolle noch sogenannte Brandnachschauen durchgeführt.
Im Einsatz waren zeitweise ca. 120 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr. Im Verlauf des Brandes kam es im Umfeld des Kraftwerks teilweise zu Belästigungen durch den Brandgeruch, eine ernsthafte Gefahr bestand jedoch zu keiner Zeit. Die Ursache des Brandes ist momentan noch unbekannt. Die zuständigen Polizeidienststellen haben die Ursachenermittlung aufgenommen. Die Größe des entstandenen Schadens kann aktuell nicht beziffert werden. Durch den beherzten Eingriff der Feuerwehrleute, die sich im Gebäude teilweise unter erheblicher Eigengefährdung bewegten, konnte der Brand aber trotz der ungünstigen Lage auf das Kesselhaus begrenzt werden.
Quelle: Feuerwehr Nürnberg, i.A. gez. Sebastian Kahl (Pressesprecher) und Harald Danker (Einsatzleiter)