Bevölkerung in mehreren Stadtteilen mussten mehrere Stunden vor einer starken Rauchentwicklung gewarnt werden.
Kurz nach 17:45 Uhr wurde die integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg am 16.2.2021 von einer Verkehrsteilnehmerin über einen Brand in einem Recyclingbetrieb in der Maybachstraße informiert.
Entsprechend dem Alarmstichwort „Brand Industriegebäude“ wurden primär zwei Löschzüge (je zwei Löschfahrzeuge mit Drehleiter) der Feuerwachen 4,1 und 3 mit weiteren Sonderfahrzeugen und der Freiwilligen Feuerwehr Werderau alarmiert.
Die eintreffenden Einsatzkräfte fanden einen ausgedehnten Brand in einer großen Lagerhalle (ca. 40 x 20 m) eines Recyclingbetriebs vor. Aus ungeklärter Ursache war Elektroschrott, der von Wertstoffhöfen aus den gesamten nordbayerischen Raum angeliefert wird, in Brand geraten. Hierbei entstand aufgrund des Lagergutes eine erhebliche Rauchentwicklung. Bedingt durch die Inversionswetterlage breitete sich der Brandrauch ausschließlich horizontal in Bodennähe aus. Bewohner der angrenzende Stadteile in nördlicher bis nordwestlicher Richtung mussten daher vor den Rauchschwaden über die verschiedenen Warnapps und über die lokalen Pressemedien gewarnt werden und hierbei gebeten werden, Fenster und Türen zu schließen und sich nicht im Freien aufzuhalten.
Eine Brandausbreitung konnte aufgrund der schnellen Brandbekämpfungsmaßnahmen mit mehreren Strahlrohren und Schaumrohren von eine Vielzahl von Trupps unter schweren Atemschutz zwar schnell verhindert werden. Allerdings ist es immer noch extrem schwierig und langwierig, das eigentliche Brandgut zu löschen, da der Zugang zum Brandherd durch weiteres Lagergut erschwert ist. Erst durch den Einsatz von zwei Gabelstaplern gelang es, Palettenware umzulagern, um so den Brandherd besser zu erreichen. Zudem ist es weiterhin erforderlich, die in Brand geratene Recyclingstoffe mit einem Radlader des THW aus der Lagerhalle auszuräumen und unter den Einsatz von mehreren Strahlrohren abzulöschen. Dabei ist auch weiterhin immer mit größeren Rauchentwicklungen zu rechnen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich noch bis nach Mitternacht andauern.
Die starke Rauchentwicklung führte in Kombination mit der Inversionswetterlage auch zu mehreren Fehleinsätzen der Feuerwehren im Nürnberger Nordwesten sowie auch in Fürth, da besorgte Bürger die Rauchentwicklung als neue Brandereignisse in ihren unmittelbaren Wohnbereich oder Nachbarschaftsbereich deuteten. Mit einer Flugdrohne der Feuerwehr Nürnberg konnte der genaue Verlauf der Rauchwolke ermittelt werden.
Nach Aussage von Betriebsangehörigen entstand im Recyclingbetrieb ein Sachschaden in mittleren sechsstelligen Bereich.
Insgesamt waren ca. 70 Kräfte der Feuerwehr Nürnberg und mehrere Fahrzeuge des Rettungsdienstes sowie der Polizei im Einsatz.
Quelle: Feuerwehr Nürnberg, gez. Brandoberrat Hansjörg Wattenbach, Einsatzleitdienst des Direktionsdienstes der Feuerwehr Nürnberg