24.5.2022 – Die neuartige Eindeckung einer Doppelhaushälfte in der Mainzer Oberstadt stellte Feuerwehr und THW bei einem Dachstuhlbrand vor eine besondere Herausforderung. Über 11 Stunden dauerte die Brandbekämpfung und Sicherung des Dachs. Die Dachhaut bestand komplett aus Photovoltaikelementen.
Um 16:17 Uhr meldeten Anrufer über den Notruf einen Dachstuhlbrand in der Straße „Im Sommergarten“. Bei Ankunft der ersten Feuerwehrkräfte schlugen bereits Flammen aus dem Dach einer Doppelhaushälfte. Auf der Rückseite stand ein Großteil des Dachs bereits in Flammen.
Da es sich um eine sogenannte „In-Dach-Photovoltaikanlage“ handelte, das Haus also anstelle von Dachziegeln durch spezielle Photovoltaikelemente eingedeckt war, musste die Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung erfolgen. Andernfalls besteht die Gefahr von Stromschlägen für die Einsatzkräfte.
Das offene Feuer war nach knapp einer Stunde gelöscht. Da die brennenden Photovoltaikelemente konstruktionsbedingt nicht durch Dachziegel von der Dachisolierung getrennt waren und der First aus einem Metallrohr bestand, brannten bereits die Dachbalken und die Wärmedämmung großflächig.
Daher mussten die betroffenen Bereiche aufwändig von außen freigelegt werden. Um von innen an die brennenden Stellen heranzukommen mussten Verkleidungen geöffnet und die Isolierung entfernt werden. Bei allen Arbeiten bestand die Gefahr der weiterhin bis zu 1000 Volt Gleichstrom produzierenden Photovoltaikanlage für die Einsatzkräfte.
Für die aufwändigen Arbeiten, die größtenteils unter Atemschutz durchgeführt werden mussten, kamen mehrere Freiwillige Feuerwehren zum Einsatz. Ein Elektriker konnte bei Einbruch der Dunkelheit feststellen, dass von der übrig gebliebenen Photovoltaikanlage keine gefährliche Spannung mehr ausging.
Ein Baufachberater sowie die Bergungsgruppe des THW unterstützten die Feuerwehr bei der Sicherung des Dachs. Erst nach über 11 Stunden, um 3:30 Uhr in der Nacht waren alle Brandstellen gelöscht und das Dach gesichert.
Personen befanden sich zum Brandzeitpunkt zum Glück nicht mehr im Gebäude. Es gab keine Verletzten. Die Brandursache wird von der Kriminalpolizei ermittelt.
Quelle: BF Mainz, Katja Stock