Große Dienstbesprechung 2022 der Regionsfeuerwehr

19.11.2022 – Weiterhin hohe Einsatzzahlen und wachsende Herausforderungen für die Freiwilligen Feuerwehren in der Region Hannover sind Themen der Führungskräftetagung der 20 Stadt- und Gemeindefeuerwehren sowie 206 Ortsfeuerwehren der Region Hannover mit rund 200 Teilnehmern.
– „365/24 – 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag“
Weiterhin hohe Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Feuerwehren der Region
– Anzahl der Einsätze von insgesamt 6.898 weiterhin hoch
– Wald-, Vegetations- und Moorbrände sowie Starkregen- und Hochwassereinsätze nehmen zu
und fordern eine angepasste Ausrüstung wie die Pilotierung eines Waldbrandtanklöschfahrzeuges
– Ausbildungsbedarf daher hoch – Land Niedersachsen und Regionsausbildung sind gefordert
– Ehrennadel des Feuerwehrverbandes Region Hannover e. V. für die scheidende 1. Regionsrätin
Cora Hermenau und Silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen
für Abschnittsbrandmeister Horst Holderith
– Verabschiedung verdienter Führungskräfte
Am heutige Sonnabend fand im Haus der Region die „Große Dienstbesprechung 2022 der Regionsfeuerwehr“ statt. Hier trafen sich die Stadt-, Gemeinde- und Ortsbrandmeister sowie deren Stellvertreter der 20 Städte und Gemeinden des Umlandes der Region zu Ihrer Jahrestagung. Die Leiter der Werkfeuerwehren und die Funktionsträger der Regionsfeuerwehr waren ebenfalls dabei. Die Führungskräfte vertreten rund 9.400 Einsatzkräfte der 206 Ortsfeuerwehren, die den Brandschutz für fast 650.000 Einwohner der Region Hannover an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag sicherstellen. Zusammen mit den Gästen aus Politik und Verwaltung waren rund 200 Teilnehmer anwesend.
Die Anzahl der Einsätze war mit insgesamt 6.898 (1.515 Brände, 4.121 technische Hilfeleistungen und
Rettungsdienste sowie 1.262 sonstige Einsätze) weiterhin hoch. In der Region Hannover rückten die Freiwilligen Feuerwehren damit durchschnittlich 19 Mal am Tag aus, um Bürgern in Not zu helfen. Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing machte darauf aufmerksam, dass jeder Einsatz seine eigene Belastung für die ehrenamtlichen Helfer mit sich bringt und auch seelisch bewältigt werden muss.
Zu den in den letzten Jahren zunehmenden Starkregen- und Hochwassereinsätzen kam in 2022 die
wachsende Anzahl von Vegetationsbränden während der Hitze- und Dürreperiode. Auch die Ausmaße
einzelner Brände und die Entwicklungsgeschwindigkeiten sind größer geworden. „Sehr dynamische und
gleichzeitige Einsatzstellen bringen erhöhte Anforderungen an die Taktik, die Technik, die Ausbildung
und die Sicherheit der Einsatzkräfte mit sich“, betonte Mensing und forderte für die Region Hannover
die Pilotierung eines Waldbrandtanklöschfahrzeuges. Solche Fahrzeuge sollten die kommunalen
Feuerwehren wirkungsvoll unterstützen. „Getauscht würde nur noch das Personal und das Fahrzeug
selbst kann im Einsatz verbleiben“, unterstrich der Regionsbrandmeister die Vorteile dieses Konzeptes.
Hier sieht Mensing auch das Land in der Verpflichtung, da der geplante Erlass für die Kreisfeuerwehrbereitschaften u. a. Tanklöschfahrzeuge vorsieht, die je nach Haushaltslage vom Land gefördert werden.
In diesem Zusammenhang ging Klaus Wickboldt, stellvertretender Referatsleiter im Niedersächsischen
Innenministerium, auf die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages der neuen Regierungsparteien ein,
die die Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes, die Umsetzung der Ergebnisse der Strukturkommission „Einsatzort Zukunft“ und den Ausbau des Ausbildungsangebotes des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz NLBK vorsehen. Hier hakte auch Regionsbrandmeister Mensing ein, der forderte, dass das Land für das „Perspektivprogramm NLBK 2025“ die notwendigen Finanzmittel bereitstellt. Ein großer Teil der Lehrgänge für die Einsatzkräfte findet auf Regionsebene statt und wird durch ehrenamtliche Ausbilder durchgeführt. Dazu berichtete der neue Regionsausbildungsleiter Henning Flentje, der eine hohe Flexibilität und eine offene Kommunikation versprach. Dazu gehört, dass die Präsenzschulungen durch ein neues e-Learning für Sprechfunklehrgänge nach einer zweijährigen Entwicklungsphase nun pilotiert wird. „Aber alles steht und fällt mit dem Engagement der Ausbilder“, betonte Flentje und warb um Interessenten für die neu ausgeschriebenen Ausbilderstellen. Von der so wichtigen Nachwuchsarbeit berichtete Regionsjugendfeuerwehrwart Michael Homann. Dank des hervorragenden Einsatzes der Jugend- und Kinderfeuerwehrwarte konnten 2021 trotz der Pandemie die Mitgliederzahlen sogar gesteigert werden. Über 5.700 Jungen und Mädchen machen bei der Feuerwehr mit (3.391 in den Jugendfeuerwehren = Plus von 523 / 2.314 in den Kinderfeuerwehren = Plus von 20). Zu einem besonderen Erfolg der Jugendfeuerwehr Osterwald U.E. (Stadt Garbsen), die 2022 die Deutsche Meisterschaft im Bundeswettbewerb gewann, konnte Homann auch gratulieren. Nach vorne schauend berichtete er von den Planungen für das Regionszeltlager 2023 im Juli, an dem an einem Wochenende ca. 500 Kinder und für eine Woche ca. 1.200 Jugendliche teilnehmen werden.
Die Erste Regionsrätin Cora Hermenau sprach vor dem Eintritt in den Ruhestand ein letztes Mal bei
einer Dienstbesprechung der Regionsfeuerwehr und lobte die hohe Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in der Region Hannover sowie die gute und zielorientierte Zusammenarbeit mit der Regionsfeuerwehrführung. „Die Regionsfeuerwehr ist gut aufgestellt und muss sich doch immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen“. Grundlage dafür ist der gemeinsam mit der Regionsverwaltung ausgearbeitete Bedarfsplan, der fortlaufend weiterentwickelt wird. Sichtlich gerührt nahm Cora Hermenau von Karl-Heinz Mensing die Ehrennadel des Feuerwehrverbandes Region Hannover und von Christoph Bahlmann (Leiter der Feuerwehr Hannover) ein Abschiedsgeschenk entgegen. Cora Hermenau sagte dazu: „Was ich in der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr gelernt habe, empfinde ich als Geschenk. Vielen Dank, dass es sie gibt.“
Christoph Bahlmann betonte in seinen nachfolgenden Grußworten dann auch die sehr gute Zusammenarbeit der Feuerwehr Hannover mit der Regionsfeuerwehr sowie das hervorragende Zusammenwirken im Feuerwehrverband Region Hannover e. V.. Geschäftsführer Thomas Wittschurky von der Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen berichtete von der Präventionsarbeit und den erfolgreichen Anstrengungen den Beitrag für die Kommunen im 4. Jahr in Folge stabil halten zu können.
Regionsbrandmeister Mensing ging dann noch auf die eingeleitete Verjüngung in der Regionsfeuerwehrführung und zahlreiche Führungswechsel in den Stadt- und Gemeindefeuerwehren ein. Der Rahmen der Dienstbesprechung wurde dann genutzt, um eine Reihe seit Beginn der Covid 19-Pandemie ausgeschiedener Führungskräften und Funktionsträgern zu danken und sie in der großen Runde zu verabschieden.
Eine besondere Ehrung wurde dem Brandschutzabschnittsleiter Horst Holderith aus dem Brandabschnitt
V (Burgwedel, Isernhagen, Langenhagen und Wedemark) zuteil, der für sein langjähriges Wirken
mit der Silbernen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet wurde.
Feierlich beschlossen wurde die Tagung mit dem gemeinsamen Singen der Deutschen Nationalhymne,
begleitet vom Blasorchester des Feuerwehrverbandes Region Hannover e. V. unter der Leitung von
Hauptstabführer Pieter Sikkema, das die Veranstaltung musikalisch umrahmte. Karl-Heinz Mensing bedankte sich nicht nur bei den Musikerinnen und Musikern, sondern auch bei der Ortsfeuerwehr Landringhausen für die Versorgung mit Getränken und einem kleinen Imbiss sowie der Region Hannover für die Räumlichkeiten und die organisatorische Unterstützung.


Quelle: Presse- und Öffentlichkeitsarbei, für die Freiwilligen Feuerwehren der Region Hannover, gez. Armin Jeschonnek