THW beseitigt Umweltgefahren in Hochwassergebieten

Das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat für schwere Schäden an Infrastruktur und Gebäuden gesorgt. Besonders prekär sind die durch Öltanks ausgelösten Umweltverschmutzungen im Wasser. Einsatzkräfte der Fachgruppen Ölschaden nehmen verschmutztes Wasser auf und reinigen es. „Die Helferinnen und Helfer verfügen über hoch spezialisiertes Gerät, um Umweltschäden zu beseitigen“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.

Viele Gebäude in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten verfügten über Heizöltanks, die durch die Überflu-tungen beschädigt oder gänzlich weggespült wurden. In der Folge ist an vielen Orten Heizöl ausgetreten, das ins Wasser gelangt ist. Die Fachgruppen Ölschaden des THW reinigen das kontaminierte Wasser und organisie-ren im Anschluss die fachgerechte Entsorgung. „Öl-Wasser-Gemische trennen wir mit Separationsanlagen und pumpen anschließend das saubere Wasser in die Kanalisation“, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam. Neben der Öl-Separation pumpen die THW-Helferinnen und Helfer auch die verbliebenen Öltanks leer, damit diese keine weitere Umweltgefahr darstellen. Das THW hat zur koordinierten Entsorgung des separierten und abge-pumpten Öls am Rand des Einsatzgebietes einen Entsorgungsplatz eingerichtet. Von hieraus wird das Öl durch Fachfirmen abtransportiert und der sachgerechten Entsorgung zugeführt.

Seit mehr als drei Wochen ist das THW bereits im Einsatz, um die Folgen des Hochwassers in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu bekämpfen. Aktuell sind täglich rund 2.000 THW-Helferinnen und –Helfer aus 272 Ortsverbänden im Einsatz. „Unsere Einsatzkräfte sind hervorragend ausgebildet und erbringen vor Ort jeden Tag Höchstleistungen“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.

THW-Fachkräfte für die Ölschadensbekämpfung unterstützen im Hochwassergebiet 

Vier Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk (THW) in Bremerhaven fuhren am 5.8.2021 in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete von Rheinland-Pfalz, um dort eine Separationsanlage zur Trennung des Öl-Wassergemisches zu betreiben. Sie lösen dort THW-Einsatzkräfte aus anderen Ortsverbänden ab. 

Bei den vier Bremerhavener Einsatzkräften handelt es sich um Spezialisten aus der Fachgruppe Ölschadensbekämpfung des THW Bremerhaven. Alle sind umfangreich im THW für diese Aufgaben ausgebildet worden. Unter der Leitung von Dennis Bruns, dem Gruppenführer der Fachgruppe, werden sie am späten Donnerstagnachmittag in Richtung Rheinland-Pfalz aufbrechen. Eine Woche lang unterstützen sie dann vor Ort eine vom THW betriebene Einrichtung zur Trennung des Öl-Wasser-Gemisches. In dieser wird das aus vielen vom Hochwasser gefluteten Kellern stammende, durch Öl verunreinigte Wasser zwischengelagert und in einer speziellen Separationsanlage in Öl und Wasser aufgetrennt, um es einer separaten fachgerechten Entsorgung zu zuführen.

Von li.: Tiak Müller, Morten Fischer, Patrick Hagner und Dennis Bruns.

Der Einsatz der ehrenamtlichen THW-Helfer ist nur möglich, indem ihre jeweiligen Arbeitgeber sie für den Zeitraum ihres Einsatzes von der Arbeit freistellen. Diese Unterstützung durch die Betriebe ist inzwischen zu einem entscheidenden Faktor geworden, um die Einsätze des THW überhaupt in diesem Umfang zu ermöglichen. Viele Betriebe kommen dieser Verpflichtung in vorbildlicher Weise nach. Sie tragen damit sehr klar ihren Anteil an der Bewältigung der aktuellen Katastrophe im Westen Deutschlands.

Quelle: THW, OV Bremerhaven, André Schröder, stellvertretender Ortsbeauftragter